Angst

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reni Avatar

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Ich hätte dieses Buch in einem durchlesen können. Es war spannend, packend, realitätsnah und gleichzeitig die Tür in eine andere Welt, die sich mit diesem Buch einen spaltbreit geöffnet hat. Eine Tür, hinter der Bernd Thränhardt jeden Tag gelebt hat und eine Tür, die ihn in den Abgrund ziehen sollte. Das war zunächst ein schleichender Prozess. Man trinkt halt gerne ein Glas, alle anderen machen das ja auch, wer es nicht macht, ist langweilig und passt nicht zum Kern. Irgendwann nimmt das Trinken unschöne Formen an und so merkte auch Bernd, dass es so nicht weitergehen konnte. Dabei begann ja alles ganz harmlos in der DDR in einer ganz normalen Familie, später beim Studium und einem interessanten Job. Doch er hatte auch immer mit Menschen zu tun. Menschen, die herausfinden könnten, dass er gar nicht so selbstbewusst ist, wie er die ganze Zeit tut, die keine Verträge bei ihm Abschließen, die das kleine Männchen in seinem Inneren sehen, dass er manchmal sieht, wenn er nüchtern in den Spiegel schaut. Ist es da nicht leichter, den inneren Teufel zu füttern mit dem, was er verlangt, Drogen in allen Facetten? Ebenso auch bei den Frauen, die er abschleppt, damit er auch vor ihnen den tollen Hecht geben kann. Ein Leben, das auf Lügen aufgebaut und das irgendwann wie ein Kartenhaus über ihm zusammenfällt. Drei Versuche unternahm Bernd zum Entzug und drei Versuche scheiterten, bis ein vierter doch gelang und es sei ihm gegönnt, dass er weiter durchhält und die dunklen Stunden seines Lebens hinter sich lässt, denn geheilt ist man ja nie ...