Ausgesoffen- ich wünsche es ihm!

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dreijungsmama Avatar

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B. Thränhardt war ein exzessiver Alkoholiker. Sein Leben wurde lange beherrscht von Alkohol, Drogen und Sex. In dem Maße wie es sich "Normalos" oder auch Suchtkranke, die nicht in High Society Kreisen verkehren, wohl nicht vorstellen können. Ich wünsche Thränhardt, aber vor allem seinem engeren Umfeld, die Kraft, dass er nicht rückfällig wird. Und da setzt meine Kritik an dem Buch an. Es ist die subjektive Beschreibung Thränhardts über sein Leben. Ich habe den Eindruck, dass vieles gar nicht erwähnt oder einfach weglassen wird. Das ist natürlich sein gutes Recht, aber dadurch fehlt dem Buch auch eine Tiefgründigkeit. Ich wage zu bezweifeln, dass dieses Buch eine Hilfe für andere Alkoholkranke sein wird. Was ich vermisse, ist die Perspektive seines engeren Umfelds. Interessant wäre es geworden, wenn Familienangehörige, Arbeitskollegen und Freunde zu Wort gekommen wären. Das Leid der Angehörigen kann unbeschreiblich sein. Auch wird der Eindruck erweckt, dass es so einfach ist einfach eine Valium einzuschmeißen. Nein, so einfach ist das garantiert nicht! Auch wenn es für T. eine mögliche Lösung war, muss man damit sehr kritisch umgehen. Das Buch ist sehr einfach geschrieben, man liest es schnell und leicht durch. Eine tiefgründige Erzählung ist es nicht.