die Kurve gekriegt

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torsten_ohne_h Avatar

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Natürlich sagt mir der Name Thränhardt etwas, und tatsächlich handelt es sich hier um den älteren Bruder des berühmten Hochspringers. Doch dies sind nicht die Memoiren eines Stars und Erfolgsmenschen, sondern die eines Verlierers. Da fragt man sich: Muss der das auch noch alles aufschreiben, um damit auch noch Geld zu verdienen? Muss ich das lesen? Muss ich nicht, hat sich aber gelohnt, es dennoch zu tun. Denn hier geht es um etwas ganz anderes als die Bekenntnisse eines Losers. Das Buch soll zeigen, dass fast jeder von uns unbemerkt oder zumindest nicht wahrhabend wollend auf die schiefe Bahn geraten kann, von der er auch dann nicht mehr herunter kommt, wenn er merkt, was mit ihm passiert. Anscheinend muss man erst ganz unten ankommen, wenn man wieder heraus kommen will. Und hier soll das Buch allen Mut machen: man kann es tatsächlich schaffen, und am Ende sein muss noch nicht heißen, wirklich am Ende zu sein. Bernd Thränhardt erzählt hier schonungslos und in spannendem Stil, wie es mit ihm zuerst blinden, dann sehenden Auges immer weiter bergab ging, wie er scheinbar gerettet wurde, aber noch weiter abrutschte, wie er es dann schließlich doch schaffte und wie er heute damit umgeht und seinen Schicksalsgenossen zu helfen versucht. Auch dazu soll dieses Buch dienen. Dafür 5 Sterne von mir.

Große Schwierigkeiten hatte ich allerdings, mich in diese für mich fremde Welt hineinzufinden. Ich kannte und kenne keine solche Partyszene, in meinem Leben gab und gibt es kaum Alkohol, noch weniger Sex und überhaupt keine härteren Drogen. Vielleicht habe ich dadurch viel verpasst, aber dieses Buch zeigt mir wofür ich dankbar bin, es nicht erlebt oder bei anderen miterlebt haben zu müssen!