Interessant und glaubhaft

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Bernd Thränhardt berichtet in seiner Biographie „Ausgesoffen. Mein Weg aus der Sucht“ wie der Titel schon vermuten lässt von seiner ausgiebigen Alkoholkarrierre.
Bernd Thränhardt beginnt mit seiner eigentlich behüteten Kindheit. Zwar hatte die Familie keinen leichten Start, aber dennoch kann man mit Sicherheit von einer behüteten Kindheit sprechen. Die ersten Alkoholerfahrungen sind auch eher negativ. Und was noch erschwerend hinzu kommt: Bernd schmeckt es nicht einmal. Doch mit der Zeit beginnt sich seine Haltung zu wandeln. Der Alkohol (und andere Drogen) nehmen einen immer wichtigeren Platz in seinem Leben ein und irgendwann ist ein Leben ohne für ihn nicht mehr vorstellbar.
Bernd Thränhardt berichtet sehr glaubwürdig und bewegend von seinen Erfahrungen. Seine recht trockene Sprache vermittelt die Ausweglosigkeit seiner Situation. Allerdings versucht er dabei niemals Mitleid zu erregen, was ich sehr gut finde. Außerdem erzähtl er niht zu kleinteilig. Das schafft bei mir Glaubwürdigkeit, da ich mich immer über Menschen wunder, die sich an die kleinsten Details aus ihrem Leben, egal wie viele Jahre es her ist, noch erinnern.
Besonders spannend fand ich es zu erfahren, welche Prozesse im Kopf eines Alkoholikers ablaufen. Insbesondere auch nach dem Entzug. Welche Kraftanstrengung es immer wieder, auch nach Jahren, bedeutet, abstinent zu bleiben.
Alles in allem ein sehr interessanter Lebensbericht, der meiner Ansicht nach sehr glaubhaft erscheint.
Ich vergebe für dieses Werk 5 Sterne und spreche eine klare Empfehlung aus an alle, die an echten Lebensgeschichten interessiert sind und ein besseres Verständnis für Suchtkranke entwickeln wollen.