Raus aus der Sucht – ein langer Weg

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herbstrose Avatar

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Schonungslos offen erzählt Bernd Thränhardt in diesem Buch über sein Leben als Alkohol-, Drogen- und Tablettensüchtiger, über seine diversen Versuche des Entzugs und schließlich über das Leben danach. –

Gleich zu Beginn bekommt man einen Eindruck davon, welchem inneren Zwang ein Süchtiger ausgesetzt sein muss und wie Entzugserscheinungen ihn dazu zwingen, sich nachts an der Tankstelle Alkohol zu beschaffen. Man erhält einen Einblick in seine Kindheit und Jugendzeit, seine wilde Zeit als Student und seine ersten Erfolge im Beruf. Dabei merkt man, dass sich der Hang zu Alkohol, Drogen und Tabletten schon recht früh bemerkbar machte. Es folgte ein langer beschwerlicher Weg bis zum Tiefpunkt, dann erst war Bernd Thränhardt bereit zum Entzug. –

„Ausgesoffen“ ist eine sehr bewegende Autobiographie, die zu schreiben großen persönlichen Mut erforderte. Es ist gewiss nicht leicht, sich vor dem Leser so zu entblößen. Leider berichtet er nur oberflächlich von der wohl schlimmsten Zeit während des Entzugs, der sicher nicht ohne erhebliche physische und psychische Schmerzen durchgezogen wurde. Herr Thränhardt hat es geschafft, er ist seit 11 Jahren trockener Alkoholiker. Es ist ihm zu wünschen, dass das für den Rest seines Lebens so bleibt. –

Ein sehr empfehlenswertes Buch, das meiner Meinung nach jeder lesen sollte. Es kann vielleicht Betroffenen helfen das Problem anzugehen und gibt Außenstehenden einen Einblick in den stetigen Kampf eines Süchtigen mit sich und der Sucht.