Rausch

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trancemitter Avatar

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Die Welt ist leichter im Rauch zu ertragen, das gilt wohl nicht nur für normale Sterbliche, sondern auch für Leute der sogenannten besseren Gesellschaft - oder sogar besonders diese. Bernd Thränhardt hatte den Mut, darüber offen zu schreiben und dem gilt zunächst einmal mein voller Respekt. Seine Geschichte ist geradlinig und ehrlich. Er geht mit sich nicht zimperlich um. Er schreibt über Ereignisse, die einen lieber vor Scham im Boden versinken lassen und auch die Phasen, bei denen er sich vor sich selbst geekelt hat. Dazu ist natürlich das Milieu auch interessant, in dem er sich bewegte. Sein bekannter Bruder, der Sportler Carlo und überhaupt auch seine ganze Familie. Ich fand das Buch spannend und aufschlussreich, in dem man den Autor bis in die Tiefen des Lebens begleitet. Er ließ sich schnell lesen und machte neugierig auf den Fortgang der Geschichte. Dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Die Sucht macht vor den Türen der Reichen und Schönen sicherlich nicht halt und es ist menschlich, dass es jeden treffen kann, aber man fragt sich mitunter, wieso ein Mensch, der scheinbar alles hat, auf diese düsteren Abwege gelangen kann. Diese Frage ist wiederum nicht so schwer zu beantworten. Eben, weil auch er nur ein Mensch ist. Trotzdem ist es schade, dass jemand wie Bernd Thränhardt seine Energie nicht in positive Dinge stecken konnte, wie zum Beispiel Charity, anstatt den Kosmos immer nur um sich selbst kreisen zu lassen.