Rinn in den Suff – raus aus den Suff

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Ausgesoffen ist eine Autobiografie eines Alkoholikers.
Der sanfte Einstieg in die Droge Alkohol, der Abstieg in die Abhängigkeit, den Teufelskreis Entzug und Rückfall und der hoffentlich geglückte Ausstieg aus der Abhängigkeit.

Bernd Thränhardt schreibt eine Reportage über sein Leben, das idyllische Elternhaus der erfolgreiche Bruder und die damit einhergehende Glitterwelt,
er lernt viele Promis kennen, er lernt zu feiern, für Stimmung zu sorgen und sich fallen zu lassen – aber nur mit Hilfe von Drogen.
Die anfangs vorhandene Überheblichkeit und Selbstüberschätzung – klar alles im Griff, wer saufen kann, kann auch arbeiten.
Das Ignorieren der Sorgenfalten der Verwandten und Freunde, das Entgleiten des Alltags und die Heimlichtuerei bis zur Feststellung,
dass es nicht weitergeht, aber die Angst vor den Konsequenzen.

Aber Thränhardt hat das Glück oder die Beharrlichkeit den Ausstieg zu schaffen, nicht beim ersten Mal und auch nicht beim zweiten Mal.
Und dazu beglückwünsche ich ihn. Ich wünsche es jedem Suchtabhängigen, den Ausstieg zu schaffen.
Ich bin kein Fan von Autobiographie, sie haben meist den Hang zu beschönigen und sich selbst ins bessere Licht zu rücken.
Thränhardt erwähnt seine Freunde, seine Eltern und seinen Bruder, deren Hilflosigkeit, aber er kann es nicht wirklich nachvollziehen,
was es für eine Qual ist für die Umstehenden, wenn alle Hilfsangebote in den Wind geschlagen werden und der Süchtige nur noch aus Drogen, Lug und Trug besteht.
In dem Sumpf ist sich selber der nächste.
Die Sprache ist schlicht und einfach, der Leser ist Beobachter und er weiß schon am Anfang, das es gut ausgeht.
Falls dieses Buch einen Alkoholiker zum Ausstieg ermutigt, hat das Buch seinen Sinn und Zweck erreicht, man hofft auf mehr.
Ich bleibe zwiegespalten.