Der "Häfenliterat" Jack Unterweger
Worte können mächtig sein, wirkungsvoller als ein Totschläger oder eine Stahlrute. Und Jack hatte kein Geheimnis daraus gemacht, in jenem Interview am Tag seiner Entlassung: "Im Prinzip bin ich gefährlicher als vor der Haft, weil ich ja das Denken gelernt hab und das Wort als Waffe verwenden kann." (S. 117)
"Austrian Psycho" ist ein Sachbuch, das sich mit dem österreichischen Serienmörder Jack Unterweger auseinandersetzt. Im Jahr 1974 wurde er für seinen ersten Mord zu lebenslanger Haft verurteilt. Während seiner Haft entdeckte Unterweger seine vermeintliche Begabung für Literatur und wurde aufgrund seines schriftstellerischen Erfolgs im Jahr 1990 vorzeitig freigelassen. In seiner neu gewonnenen Freiheit gab er sich ganz den Vorzügen seiner Schriftsteller-Prominenz hin.
Nur sechs Monate nach seiner Entlassung begann eine Mordserie, die über die Grenzen Österreichs hinausging. Unterweger geriet in Verdacht und wurde 1994 erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. Einen Tag nach der Verurteilung beging er Suizid in seiner Zelle.
Der Stil des Buches ist eine ungewöhnliche Mischung aus Reportage und Roman, die dem Werk jedoch einen besonderen Reiz verleiht. Der anonyme Autor war selbst Teil der Literaturszene, die sich für die Anerkennung von Jack Unterwegers Literatur und schließlich auch für seine Freilassung einsetzte. Unterstützt von Malte Herwig arbeitet der Autor im Rahmen des Buches die damaligen Geschehnisse auf.
"Mir dreht sich der Magen um bei dem Gedanken, dass Jacks Literatur nur eine Tarnung für ihn gewesen sein könnte. Wären dann nicht all die seine Komplizen, die ihm beim Schreiben, Veröffentlichen, Berühmtwerden geholfen haben?" (S. 114)
Der Autor setzt sich weniger mit den tatsächlichen Morden auseinander, sondern vielmehr mit der Identität von Jack als Schriftsteller. Es ist weniger ein True Crime-Werk, sondern vielmehr eine Betrachtung, wie Unterweger zu einem gefeierten Schriftsteller werden konnte. Die zentrale Frage lautet, wie er Justiz, Literaten und die Öffentlichkeit so für seine Zwecke manipulieren und wie die Worte in seiner Hand so eine Macht entwickeln konnten. Dabei wird den Fragen durch eine Kombination aus eigenen Erinnerungen und Eindrücken des Autors, sowie Zeitzeugenaussagen, Mitschnitten von Interviews mit Unterweger und alten Briefen begegnet.
"Austrian Psycho" ist ein Sachbuch, das sich mit dem österreichischen Serienmörder Jack Unterweger auseinandersetzt. Im Jahr 1974 wurde er für seinen ersten Mord zu lebenslanger Haft verurteilt. Während seiner Haft entdeckte Unterweger seine vermeintliche Begabung für Literatur und wurde aufgrund seines schriftstellerischen Erfolgs im Jahr 1990 vorzeitig freigelassen. In seiner neu gewonnenen Freiheit gab er sich ganz den Vorzügen seiner Schriftsteller-Prominenz hin.
Nur sechs Monate nach seiner Entlassung begann eine Mordserie, die über die Grenzen Österreichs hinausging. Unterweger geriet in Verdacht und wurde 1994 erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. Einen Tag nach der Verurteilung beging er Suizid in seiner Zelle.
Der Stil des Buches ist eine ungewöhnliche Mischung aus Reportage und Roman, die dem Werk jedoch einen besonderen Reiz verleiht. Der anonyme Autor war selbst Teil der Literaturszene, die sich für die Anerkennung von Jack Unterwegers Literatur und schließlich auch für seine Freilassung einsetzte. Unterstützt von Malte Herwig arbeitet der Autor im Rahmen des Buches die damaligen Geschehnisse auf.
"Mir dreht sich der Magen um bei dem Gedanken, dass Jacks Literatur nur eine Tarnung für ihn gewesen sein könnte. Wären dann nicht all die seine Komplizen, die ihm beim Schreiben, Veröffentlichen, Berühmtwerden geholfen haben?" (S. 114)
Der Autor setzt sich weniger mit den tatsächlichen Morden auseinander, sondern vielmehr mit der Identität von Jack als Schriftsteller. Es ist weniger ein True Crime-Werk, sondern vielmehr eine Betrachtung, wie Unterweger zu einem gefeierten Schriftsteller werden konnte. Die zentrale Frage lautet, wie er Justiz, Literaten und die Öffentlichkeit so für seine Zwecke manipulieren und wie die Worte in seiner Hand so eine Macht entwickeln konnten. Dabei wird den Fragen durch eine Kombination aus eigenen Erinnerungen und Eindrücken des Autors, sowie Zeitzeugenaussagen, Mitschnitten von Interviews mit Unterweger und alten Briefen begegnet.