Hat mich leider sehr enttäuscht

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chiara3599 Avatar

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Das Cover und der Klappentext sahen zunächst vielversprechend aus und da ich mich in so gut wie jeder freien Minute mit True Crime beschäftige, schien dieses Buch perfekt.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich viel mehr erwartet habe. Aufgrund des Titels „Austrian Psycho“ ging ich davon aus, dass das Buch zumindest teilweise von seiner Psyche handelt und der Leserschaft einen Einblick in die Gedankenwelt des berüchtigten Jack Unterweger geben würde, aber ich habe weit gefehlt. Es wird zu viel Wert auf Jacks weibliche Errungenschaften gelegt, die im Grunde nichts mit seinen Morden oder seinem Schriftstellerdasein zu tun haben. Auf die Opfer wird überhaupt nicht näher eingegangen; als wären sie nur Teil einer Statistik. Sie werden kurz erwähnt und anschließend wieder zurück zu den Akten gelegt, was auch daran liegen kann, dass der Verfasser (die Person wird von Malte Herwig im Nachwort so benannt) seine Augen vor Jacks Taten zu verschließen scheint. Das bringt uns zum nächsten Punkt: Die Tatsache, dass dieses Buch von einer anonymen Person geschrieben wurde, die nicht namentlich genannt werden möchte, ist leider auch nicht förderlich. Ganz im Gegenteil, ich fühlte mich beim Lesen noch weiter weg vom Geschehen, weil ich die Gefühle dieser Person nirgends einordnen konnte. Die Leserschaft erfährt nicht einmal in welcher Beziehung der Verfasser zu Jack Unterweger stand.
Der Schreibstil war verwirrend und generell fand ich es mühsam weiterzulesen; obwohl ich zunächst traurig war, dass das Buch nur gut 100 Seiten lang ist, haben mir diese dann doch vollkommen gereicht. Aus diesem Grund kann ich an dieser Stelle auch keine Empfehlung aussprechen.