Mutter Sein, Frau Sein

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stella08 Avatar

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Ava ist 43 Jahre alt und fühlt sich wie versteinert. Mit drei Kindern und einem Mann, der die meiste Zeit in seiner Kanzlei verbringt und Care-Arbeit als Aufgabe der Frau betrachtet, fühlt Ava sich nicht mehr als Frau, nicht mehr als Mensch, einzig und allein als Mutter. Eigene Wünsche, Bedürfnisse und Ziele hat sie völlig aus den Augen verloren, ihr Leben dreht sich nur noch um Elternabende, Schulaufführungen und Einkaufslisten. Das ändert sich, als sie den Kieran trifft, den 24-Jährigen Studenten, der ihr Leben von einer Sekunde auf die andere auf den Kopf stellt. Wie Avas Leben und das ihrer Familie weitergeht, muss man selber im Roman entdecken.

Ich kann nur eine riesengroße Empfehlung für den Roman aussprechen. Die Autorin schafft es gesellschaftskritisch und einfühlsam die Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft zu porträtieren. Ich habe mit Ava mitgefiebert und den Zwiespalt in all ihren Entscheidungen spüren können. An vielen Stellen musste ich schmunzeln oder kurz innehalten, da mich einzige Sätze wirklich sehr berührt haben und mich zum Nachdenken angeregt haben. Alle Charaktere sind authentisch gezeichnet, sodass es sich nicht anfühlt wie eine fiktive Geschichte, sondern wie die Realität. Und das ist es für viele Frauen auch.

Der Schreibstil der Autorin ist an vielen Stellen sehr metaphorisch, trotzdem hat sich das Buch leicht lesen lassen. Ich habe mir auf jeden Fall einige Stellen markiert.

Der Roman ist für mich ein großes Highlight und ich möchte auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.