Auf der Suche nach den Drachen

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yezz Avatar

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Schon als ich das Buch das erste Mal auf Instagram gesehen habe, war ich schockverliebt. Da meine Schwester und ich den nahezu identischen Lesegeschmack haben, hatte sie es bereits vorbestellt. Mein Plan war also, das Buch zu lesen und gleichzeitig zu hören, wie es so oft bei mir der Fall ist. Die Wäsche macht sich einfach besser mit einem guten Hörbuch ;D

Ich bin ein riesiger Fan von asiatischen Settings. Dabei ist es mir eigentlich egal, an welche asiatische Kultur genau es angelehnt ist. Viele der asiatischen Länder faszinieren mich gerade kulturell seit meiner Jugend. Vielleicht hatte auch deshalb zu hohe Erwartungen. Ich möchte hier wirklich nicht ausschließen, dass es bei dieser Geschichte mehr an mir lag, als an dem Buch. Vielleicht ist es das richtige Buch zu einem falschen Zeitpunkt gewesen.

Ein Problem für mich war diese, gerade zu Anfang, recht undurchsichtige Kombination aus Antike und Technik. Warum wurde die eine Technik verwendet, die andere nicht? Warum verwendeten sie die überhaupt, obwohl die Auguren doch irgendwie überlegen waren? Das hat bei mir schon ein wenig den Spaß getrübt. Auch das in meinen Augen der asiatische Background nur durch die Namen lebte, hat dem Ganzen einen kleinen Dämpfer für mich verpasst, auch wenn dieser wirklich nur gering war.

Mit Mei hatte ich schon meine Punkte, fand ich es doch z. B. äußerst zweifelhaft, wie die stellenweise mit dem Thronerben in aller Öffentlichkeit redete und sich zeigte. Zumal sie bei Verhandlungen die Initiative an sich riss.Dabei wird allerdings klar gemacht, dass Tao nur sein Image als Lebemann vorschiebt. Dennoch mochte ich Meis hitzköpfige Art ganz gerne. Dann ist da noch Raven, der seine Intrigen spinnt. Er hat mich oftmals zwiespältig zurückgelassen. Er hat seine faszinierenden Seiten, aber dennoch weiß man sofort, dass man ihm nicht trauen sollte. Insofern ist für die Autorin vermutlich alles nach Plan gelaufen.

Die Dynamik zwischen Mei und Raven hatte für mich deutliche Höhen und Tiefen. Ihre Beziehung an sich entwickelt sich langsam und authentisch und aufgrund des Hintergrunds natürlich mit einer gewissen bitteren Süße. Doch ihre Gedanken übereinander haben mich manchmal ein wenig mit den Augen rollen gelassen. Das war einfach zu viel Schmachten. Das passte für mich nicht richtig zu den beiden.

Der Anfang war für mich etwas holprig und die Reise an sich zu langatmig. Ich weiß nicht, ob manches davon noch mit der Zeit relevant wird, aber nach Band 1 hatte ich schon das Gefühl, dass die Reise auch etwas kürzer hätte sein können.

Tatsächlich bin ich vor allem deswegen am Ball geblieben, weil mir die Synchronsprecher gut gefallen hatten. Alles in allem war es ein sehr gut produziertes Hörbuch, weshalb ich bald das Buch zur Seite gelegt und nur noch das Hörbuch gehört habe. Andernfalls hätte ich die Geschichte womöglich abgebrochen, auch wenn der Schreibstil angenehm zu lesen war.