Ich bin hin- und hergerissen

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Mei ist Leibwächterin und ihrer Fürstin treu ergeben. Ihr sehnlichster Wunsch ist die Rückkehr der Drachen, die vor 100 Jahren spurlos verschwunden sind und wie Gottheiten verehrt wurden. Als eine Fehde ausbricht, muss sie ausgerechnet mit Raven, dem Sohn eines verfeindeten Fürsten, zusammenarbeiten.

Dieses Buch wurde mir als Hörbuch zur Verfügung gestellt und ich muss leider sagen, dass ich mal wieder bemerkt habe, dass dieses Medium einfach überhaupt nicht meines ist.

Bei der Geschichte gibt es viele Sachen, die ich mochte, und viele, die ich nicht mochte. Sie beginnt spannend, die Mitte zieht sich ziemlich und das Ende war dann wieder packender.

Protagonistin Mei ist anfangs eine starke, unabhängige, gefestigte junge Frau, die vollkommen in ihrer Rolle als Leibwächterin aufgeht, aber gleichzeitig auch ihr Privatleben zu genießen weiß. Im Laufe der Geschichte kreisen ihre Gedanken aber zunehmend nur noch um zwei Dinge: Raven und die Drachen. Entweder sie denkt daran, wie anziehend sie Raven findet, oder sie widmet ihre Gedanken den Drachen, die für sie Gottheiten sind und die sie unbedingt wiederfinden möchte. Das war mir irgendwann zu repetitiv.
Raven ist zwischendurch auch nicht unbedingt sympathisch, vor allem seine übertriebene Eifersucht hat mich oft gestört. Und seine Handlungen fand ich nicht immer nachvollziehbar. Die Autorin hat viele feministische Ansichten eingestreut, was ich super fand. Nur Ravens Besitzansprüche passen da für mich nicht ins Bild.

Die Welt, die hier entsteht, mochte ich allerdings sehr gerne. Das Setting ist leicht asiatisch angehaucht, zudem spielt die Geschichte in der heutigen Zeit und es gibt somit Handys etc., aber gleichzeitig auch Magie. Die Idee mit den Kraftlinien finde ich interessant und mal was anderes. (Es wird beschrieben, dass die Leute in Meis Kanton sich vegetarisch ernähren. Sie essen kein Fleisch, aber ab und zu Fisch. Ich frage mich, seit wann ein Fisch kein Tier mehr ist. Sorry, aber das ist dann nicht vegetarisch!)
Was ich schön fand, war die Freundschaft zwischen Mei und Tao, die sich als Frau und Mann sehr nahe stehen und eher wie Geschwister verbunden sind.

Insgesamt musste ich mich immer etwas zwingen, weiterzuhören. Ich weiß nicht, ob mich weniger Sachen an der Geschichte gestört hätten, wenn ich sie gelesen hätte. So war es leider nicht das erhoffte Highlight. Der Grundkern der Geschichte war aber trotzdem interessant, sodass ich den zweiten Teil vielleicht auch lesen werde.