Lena im Glück?

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herbert grießhammer Avatar

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Eigentlich ist Lena eine Ausnahmefrau. Allein ihr Beruf als Trauerrednerin auf Beerdigungen lässt schon vermuten, daß sie nicht zu den Alltagsmenschen gehört. Nach einer Enttäuschung lebt sie nun allein in Hannover und ist mit sich zufrieden. Doch da lernt sie Marco kennen, und das Unheil nimmt seinen Lauf. Marco Müller, so ist sein Name, gehört wahrlich nicht zu den Alltagsmännern. Mit seinem unwiderstehlichen Charme und seinen blauen Augen fällt es ihm leicht, Lena herumzukriegen. Was bei Marco Leidenschaft ist, das ist bei Lena Liebe. Niemand weiß so recht, wovon Marco eigentlich lebt. Mal ist er hier, mal wieder für eine Woche verreist. Lena erfährt von Marco, daß er auf der Azoreninsel Sao Miguel ein verlassenes Dorf kaufen und wieder zum Leben erwecken will. Er versucht Lena zu üerreden, mit auf die Insel zu kommen. Doch Lena ist ein eher bodenständiger Typ. Schlußendlich willigt sie ein, eine Auszeit von 6 Monaten zu nehmen und auf die Insel mitzukommen. 

Doch dort wird sie nicht mit offenen Armen aufgenommen. Sie wohnen bei Marcos Freund und Geschäftspartner Paulo. Dessen Frau Marianna allerdings sieht in Lena nur eine Rivalin, die es auf ihren Mann abgesehen hat. Entsprechende unschöne Szenen sind die Folge. Auch bei der Restaurierung des alten Dorfes geht nicht alles glatt. Einmal sind es widrige Wetterbedingungen, ein anderes Mal ein Feuer, das das Vorhaben ins Stocken bringt. Oder ist am Ende Sabotage im Spiel? Auch finanziell steht das Ganze nicht zum Besten. Marco braucht mehr Geld, als er eigentlich hat. Wird die Bank seinen Kredit aufstocken? Leider stellt sich schnell heraus, daß es Marco auch mit der Treue nicht so genau nimmt. Lena ist tief enttäuscht. Sie will die Insel verlassen und wieder nach Hause zurückkehren. Doch urplötzlich ergibt sich eine neue Perspektive. Kommt Marco doch noch mit einem blauen Auge davon? Und was wird am Ende des Tages aus Lena? Einen aufmerksamen Leser wird der Schluß nicht überraschen.

Wer zu Beginn des Buches glaubt, die Geschichte fällt in die Rubrik "Urlaubsroman", wird schnell eines Besseren belehrt. Es scheint schwierig eine Schublade zu finden, in die dieses Buch passt. Am ehesten würde man es der nicht ganz ernsten Literatur zurechnen. Auffallend sind allerdings die vielen Vergleiche, die manchesmal nicht so recht passen wollen. Wer wissen will, was gemeint ist, der sollte die Seite 189 des Buches aufschlagen. Da stehen gleich drei Beispiele.

Alles in allem ist das Buch im Urlaubsgepäck gut aufgehoben. Eine überschaubare Geschichte, die man allerdings nicht allzulange im Gedächtnis behalten wird.