Baba Dunja

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Das Thema "Tschernobyl" hat in mir viele Erinnerungen ausgelöst. Als Mutter von damals drei kleinen Kindern galt meine Sorge so banalen Dingen wie :"Dürfen die Kinder in der Wiese spielen, im Sandkasten? Kann man die Pilze essen?... Tschernobyl war ja nicht regional begrenzt, auch in relativ weiter Entfernung war man betroffen und vor allem unsicher. Die ganze Tragweite sickerte auch bei uns nur sehr langsam durch.
Baba Dunja kehrt mit ca. 85 Jahren in ihr Dorf zurück, das sie einst wegen des Reaktorunglücks verlassen hat. Das Dorf ist ausgestorben, sie ist die erste Heimkehrerin, weitere werden folgen.Ihr ist es egal,ob der Boden verstrahlt ist, oder das Gemüse in ihrem Garten. Sie lebt eigenständig und selbstbestimmt in ihrer Heimat, mit den Beschwerden, die ein hohes Alter wohl mit sich bringt, genauso wie ihre Nachbarn.
Alina Bronsky erzählt sehr anschaulich, man entwickelt viel Sympathie für Baba Dunja und die Personen um sie herum. Auch ein wenig Bewunderung für soviel Mut ist dabei. Ein rundum gelungenes Buch, das auf wenigen Seiten viel zu erzählen vermag.