Baba Dunja - Die Heldin

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jule i punkt Avatar

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Das Buch erzählt die Geschichte von Baba Dunja, die als erste in ihre Heimat Tschernowo zurückkehrt. Tschernowo ist ein vom Reaktorunglück in Tschernobyl betroffenes Dorf. Baba Dunja ist 82 Jahre, lebt mit einigen anderen Charakteren (wie Nachbarin Marja, der sterbenskranke Petrov und der 100 jährige Sidorow) in Tschernowo und sie schreibt Briefe an ihre Tochter Irina und Enkelin Laura nach Deutschland. Die Geschichte setzt abrupt ein, und es wird Stück für Stück der Alltag der verschiedenen Charaktere geschildert, ihre Rituale und Macken. Ich finde es schade, dass trotz des sehr guten Anfangs alles sehr oberflächlich gehalten wird. Es tun sich sehr viele Fragen auf. Warum hat Dunja kein Kontakt zum Sohn? Was wird aus ihrer Enkelin? Warum liebt sie ihren Mann, trotz der scheinbar schlechten Ehe, bis zum Tode? Warum hat ihre Tochter ihr nie die Wahrheit gesagt, dass ihr Mann sie verlassen hat und Laura verschwunden ist? Wer ist der geheimnisvolle Mann der ins Dorf kommt? Zunächst wird alles versucht detailliert zu beschreiben und dann ist das Ende plötzlich so abrupt. Man ist irgendwie enttäuscht, dass man nicht mehr erfährt. Trotz allem finde ich es ein gelungenes Buch. Es war flüssig geschrieben, humorvoll und einfach mal was anderes. Ich würde es weiterempfehlen. Der Schreibstil ist aus der Sicht von Baba Dunja geschrieben und das Cover finde ich passend zum Inhalt. Es zeigt vermutlich unsere Protagonistin und die blautöne wirken erfrischend.