Der Hahn ist tot - aber die Heimat lebt

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1986 kam es in der Ukraine zum sogenannten Super GAU, der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.

Baba Dunja lebt in der Todeszone, sie gehört zu etwa einem Dutzend Rückkehrer, die nach dem atomaren Unglück von Tschernobyl in die verlassenen Dörfer heimgekehrt sind. Um sich Sorgen um ihre Gesundheit zu machen ist sie eindeutig zu alt.

Ihre Tochter ist Ärztin und lebt in Deutschland. Baba Dunja ist sehr bescheiden, ernährt sich aus ihrem selbst angelegten Gemüsegarten, spart ihre Rente für ihre Enkeltochter Laura und fährt aller paar Wochen in die Stadt Malyschi um Einkäufe zu machen. Als eines Tages ein fremder Mann mit seiner kleinen Tochter in die Gemeinschaft eindringt, passieren unerwartete Dinge und

Das Cover ist in blassen Farben gehalten und erinnert mit der Frau mit Kopftuch an alte Bilder aus der Sowjetzeit. Überhaupt ist der Roman eine Reise in die Vergangenheit. Man erinnert sich plötzlich wieder an die Geschichten der Großeltern, die in Blechbüchsen Kuchen gebacken haben, Wasser aus dem Brunnen holen mussten und mit den einfachsten Dingen glücklich waren. Obwohl alles verstrahlt ist, liebt Baba Dunja ihre Heimat. Nichts und niemand kann sie fortbringen.

Fazit: Ein Stück wissenswerte Geschichte, eine mutige, willensstarke Frau in einem trostlosen Schicksal.

Schönste Stelle: „Wir spielen den Tag nach, wie Kinder mit Puppen und Kaufmannsladen das Leben nachspielen.“