Ein kleines Paradies im Niemandsland

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traudl Avatar

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Tschernowo ist ein vergessener Ort mit einer Handvoll alter Bewohner. 1986 nach dem Reaktorunglück verliessen die Einheimischen voller Panik den Unglücksort. Aber nach und nach kommen die Alten zurück - denn es ist ja ihre Heimat. Baba Dunja lebt alleine in ihrem kleinen Häuschen. Ihr Mann ist tot und ihre Tochter lebt in Deutschland. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben, nur der freche Hahn Konstantin ihrer Nachbarin Marja stört mit seinem Krähen wieder mal ihre Nachtruhe. Da beschliesst sie, eine Mörder zu werden.- denn sie hat schon lange Appetit auf Hühnersuppe. Doch bevor sie ihre Tat ausführen kann, fällt der alte Hahn vor ihre Füsse. Jetzt wird er ihr auch im Geiste erscheinen, wie ihr verstorbener Mann Jegor. Baba Dunja führt ein sehr karges Leben aber sie ist immer hilfsbereit und hat sich ihre eigene kleine Welt geschaffen. Ihr fehlt nur ihre Enkeltochter Laura, die sie nie kennengelernt hat. Ihr würde sie ihre ganze Liebe schenken. Plötzlich kommen Fremde in ihr Dorf, ein Vater mit seiner Tochter und es geschieht ein schreckliches Unglück. Das ganze Dorf steht unter Mordverdacht. Die Miliz erscheint, doch die Dorfgemeinschaft hält fest zusammen. Schliesslich legt Baba Dunja als Dorfälteste ein Geständnis ab, aber

Alina Bronsky erinnert mit ihrem Buch an eine fast untergegangene jüngere Geschichte, in der sich eine aussergewöhnliche und kluge alte Frau ihr eigenes kleines Paradies geschaffen hat. Eine nachdenklich stimmende aber auch sehr witzige Lektüre die mir sehr gut gefallen hat.