Meine Zeit mit Baba Dunja

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tinadayo Avatar

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Grade habe ich den letzten Satz des Buches gelesen, und bin ein klein wenig traurig, dass die Zeit die ich mit Baba Dunja verbringen konnte nun vorbei ist. Sie und all die (teils eigenartigen) Bewohner von Tschernowo sind mir von Anfang an gleich ans Herz gewachsen. Baba Dunja, die für mich nicht nur Protagonistin dieses Buch ist, sondern quasi aus dem Buch heraus wie meine Oma die ganze Zeit neben mir saß und alles erzählte. Vielleicht ist das so, weil sie wirklich viel Gemeinsamkeiten mit meiner lieben Oma hat. Vielleicht ist es aber auch einfach dieser Schreibstil von Alina Bronsky der einen sofort in das Geschehen und den Ort hineinzieht und ich von der ersten Seite an sozusagen im Buch lebte.

Es gelingt vielleicht nicht allen Autoren dieses Thema (Reaktorunglück & daraus entstandene Folgeschäden insbesondere gefährliche Strahlung) und das Leben solch alter Leute mit soviel Charme, witzigen Momenten, einer Prise Sarkasmus und dennoch unglaublich viel Einfühlungsvermögen für jeden einzelnen Charakter zu verbinden - Alina Bronsky hat es meiner Meinung nach geschafft!!

Ich habe das Buch genießerisch verschlungen und muss zugeben, auch etwas feuchte Augen zum Ende hin bekommen zu haben, weil ich derart mit Baba Dunja und ihrer Situation mitfieberte.Die Briefe Baba Dunjas, die ebenfalls für mich ein besonderer Bestandteil der Geschichte waren, habe ich teils so verinnerlicht als wären sie direkt an mich geschrieben worden - weniger vom Inhalt als einfach von der Art wie sie die Adressatin angesprochen haben.
Baba Dunja wird mir sicher noch länger im Gedächtnis bleiben, und ich werde hier und da an sie denken.