Skurril und wunderschön erzählt

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Baba Dunja lebt mit einer Hand voll anderer älterer Menschen im Dorf Tschernowo, das in der Nähe des Reaktors Tschernobyl liegt. Sie sind zurückgekehrt, weil sie so alt sind, dass sie keine Angst vor den Strahlen haben. Und sie kennen sich gegenseitig gut - ihre liebenswerten Seiten, aber auch die Schrullen die jeder sehr verinnerlicht hat. So leben und lieben sie in diesem Dorf so als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Alina Bronsky erzählt in einer unglaublich schönen, dichten Sprache von diesem Leben, das noch einmal ziemlich auf den Kopf gestellt wird als ein Fremder zu ihrer Gemeinschaft dazustößt. Und sie schafft es Baba Dunja selbst so zu zeichnen, dass ihre Figur sehr plastisch und ganz besonders charakteristisch durch die Geschichte erkennbar bleibt. Besonders der trockene Humor mit dem sie sich mit allem abfindet und das Leben so nimmt wie es ist hat mir gefallen. Ich war beim Lesen so dicht in der Geschichte, dass ich manchmal nahezu den Klang der Worte in den Ohren hatte und Baba Dunja vor mir sah, mir vorstellen konnte, wie der Staub auf den Straßen steht und wie es riecht.