Bissig, schräg und Loser mit Herz

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coucou Avatar

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In Band 8 der Slow Horses-Reihe fühlt man sich als Leser immer wieder ertappt: Jeder kennt dieses Gefühl, ein Loser zu sein – und genau damit spielt Mick Herron auf herrlich unangenehme und zugleich liebenswerte Weise. Fremdschämen gehört hier zum Programm, doch gerade darin entfaltet sich der typisch britische, bissige Humor, der die Reihe so besonders macht.

Wer die Reihe nicht kennt, wird etwas Mühe haben, zwischen den Hauptfiguren hin und her zu wechseln. Zwischendurch verlangen die detaillierten, manchmal etwas gemächlichen Beschreibungen ein wenig Durchhaltevermögen, doch die Mühe lohnt sich: Sobald die Handlung Fahrt aufnimmt, fiebert man wieder voll mit. Die Spannung kommt in Wellen, dafür aber umso intensiver.

Die Figuren bleiben der größte Schatz der Reihe: Helden, die einem ans Herz wachsen, gerade weil sie so ungeschliffen sind; Charaktere, die so herrlich unsympathisch daherkommen, dass man sie am Ende wieder mögen muss.

Auch Band 8 beweist, dass Mick Herron genau weiß, wie man Antihelden so inszeniert, dass sie lange im Gedächtnis bleiben. Wer die Reihe nicht kennt, wird etwas Mühe haben, zwischen den Hauptfiguren hin und her zu wechseln. Wer die Apple-TV Serie gesehen hat, kommt aber auch in Band 8 problemlos mit.