Der fieseste Affe hat das sagen

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gittenen bücherfresserchen Avatar

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Ich musste einfach zu diesem Roman greifen. Mein Mann und ich haben bisher alle Staffeln " Slow horses" auf Apple tv gesehen. Seit Längerem bin ich neugierig wie die Romane im Vergleich zu der Tv-serie sind.
Wow, mit welch "klangvollem" und visuellem Bild der Autor eine lebhafte Atmosphäre Londons erschafft, eine Stadt die sogar Nachts vibriert. Hier noch eine Brise Methapher... das Rezept geht auf, man ist sofort drin.
Man riecht fast den Schmutz des Slough houses in welches wir eintreten und spürt fast das Gefühl zwischen Resignation und Hoffnung seiner verbannten Agenten.
Die Truppe wird Einzeln vorgestellt die fast allesamt ,krass, nerdig, roh sind . Dahei lässt sich Mick Herron Zeit um die Tiefe der Charaktere zu entfalten , die ihnen würdig ist. Jedoch vermisse ich in dem Roman schmerzlich River Cartwright mit seiner ruhigen, intelligenten ,liebenswerten Art .Der oft Missverstandene, der aber die Fälle mit Lamb vorangetrieben hat und eigentlich obwohl sie vieler Weise so verschieden ein klasse team bildeten. Gut das die Seele des Slough Houses Cathrine Standish noch da ist
. Ich mochte die literarischen Beschreibungen Herons sehr , auch seinen Zynismus der hier ,wie auch in der Serie ein ständiger Begleiter ist. Das Genre ist schwer einzuordnen, am ehesten ist es ein klassischer Agentenroman mit den Themen Machtspiele/ Intrigen, Scheitern, Hoffen , dem Herron mit seinem literaischen Können eine ganz besondere Atmosphäre verpasst.
Es wundert mich überhaupt nicht , das aus den Romanen eine Serie gemacht wurde . Der Schreibstil Mick Herron ist cineatisch und so eine wunderbare Vorlage.
Auf der einen Seite mochte ich, dass sich der Fall durch Rückblenden langsam entwickelte, aber für meinen Geschmack war es einen Ticken zu langsam
Aber das war mir bei diesem Roman gar nicht so wichtig, ich hatte einen riesen Spaß an der Chaotentruppe Slow horses, da man ihnen hier ja auch hinter die Stirn gucken konnte.
Zum Fall selbst nur so viel " Wir warten darauf wer seinen Chef als erster vor den Zug wirft".