Leider das Potenzial nicht genutzt

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rose27 Avatar

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Inhalt: Nachdem Hallies Verlobter sie am Abend vor ihrer Hochzeit sitzen lässt und nach einigen missglückten Dates beschließt Hallie den Spieß umzudrehen. Sie sucht sich ihre Männer über Tinder. Dabei gibt es Regeln an die sie sich hält: Keine echten Namen, keine Telefonnummern und kein zweites Date. Verlieben gehört erst recht zu den Tabus. Die Regeln werden gebrochen, als sie ihrem letzten Tinderdate Chris unerwartet wieder gegenüber steht.
Meinung: Anfangs fand ich, dass das Cover zum Buch passt. Mittlerweile finde ich dies, aber nicht mehr, da die beiden Protagonisten eigentlich kaum etwas körperliches im Buch miteinander haben.
Die Leseprobe hat mir wirklich sehr gut gefallen und die Idee, das es diesmal keinen Badboy sondern ein Badgirl gibt fand ich auch interessant und abwechslungsreich. Das Buch hingegen hat mich leider enttäuscht.
Am Anfang habe ich noch mit Hallie Mitleid gehabt und konnte sie verstehen. Allerdings wurde aus der taffen Hallie nachher eine jammernde Hallie. Ich kann Unsicherheit nach so einer Vergangenheit verstehen. Allerdings war das die einzige Charakterentwicklung von ihr im Buch und auch das auch noch negativ. Ich hätte mir mehr Entwicklung gewünscht.
Chris fand ich am Anfang noch ganz sympathisch und toll. Leider wurde dieser Eindruck zerstört und auch nicht wieder hergestellt. Mir hat seine Entwicklung ebenso wenig gefallen. Klar ein Fehltritt wäre okay gewesen oder mehrere, wenn sie wenigstens ordentlich begründet worden wäre, aber das waren sie nicht.
Die ganze Geschichte schien mir zu konstruiert. Sowohl die Dramenthemen als auch die Situationen in denen es zu den Dramen kam. Hinzukommt, dass man keine richtigen Gefühle zwischen den beiden wahrnehmen konnte. Die meiste Zeit war durch das Drama eine schlechte Stimmung da oder sie kamen einfach nur platonisch rüber.
Zwar konnte man das Buch relativ flüssig lesen, aber dafür war die Erzählperspektive nicht so toll gewählt. Es gibt einen allwissenden auktorialen Erzähler. Die meiste Zeit wird dabei aus Hallies Sicht erklärt. Chris hat nur kleine Teile bekommen. Zwischendurch hatte man das Gefühl als würde jetzt die Geschichte von Hallies bester Freundin Becky erzählt. Diese Passagen waren aber eigentlich überflüssig, da sie nichts wichtiges zur Geschichte beigetragen haben und ihre Geschichte im zweiten Teil von Bad Girls erzählt wird. Die Zeitsprünge in der Geschichte waren ebenfalls nicht so gut gewählt, da einem dadurch auch die Chance genommen wurde die Beziehung mit den beiden besser kennenzulernen. Es fühlte sich an als würde man von Drama zu Drama springen. Man hätte die Zeit nutzen können um etwas mehr Tiefe reinzubringen und die Charaktere sich entwickeln lassen. Was mich auch gestört hat war, dass manche Informationen öfters ausführlich wiederholt wurden wie zum Beispiel Hallies und Beckys Männervergangenheit.
Hallies Mitbewohnerin Becky fand ich nett und ich bin auf ihre Geschichte gespannt.

Fazit: Diese Geschichte hat Potenzial, aber leider wurde es nicht ausgenutzt. Wer Drama mag ist hiermit gut bedient. Richtige Tiefe und Charakterentwicklungen darf man, aber leider wenig erwarten. Ich hoffe, dass der zweite Band besser umgesetzt wird, da auch dieser Potenzial hat.