Herrlich skurrile Mischung aus Kafka und Loriot

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zauberberggast Avatar

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Allein schon dass der Protagonist ganz distanziert als "Herr Schmidt" bezeichnet wird, mutet sehr Kafkaesk an. Die skurril-witzige und leicht melancholische Handlung erinnert mich zudem an Loriot. Die alltägliche Hilflosigkeit, die Herr Schmidt angesichts seiner dahinsiechenden Frau Barbara erlebt, geht ans Herz. Man lernt sofort sich in einen älteren Herrn einzufühlen, der plötzlich auf sich allein gestellt ist - zumindest in Belangen des täglichen (Über-)Lebens.
Alles wird sehr nüchtern und unaufgeregt erzählt, so dass dem Leser bzw. der Leserin viel Interpretationsspielraum bleibt. Da mich die Erzählweise von Bronsky bereits in "Der Zopf meiner Großmutter" sehr angesprochen hat und mich das Thema hier außerdem vollends überzeugt und zu unterhalten vermag, würde ich das Buch gerne lesen.