Raus aus der Selbstverständlichkeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
riraraffi Avatar

Von

Das Cover des Buches zeigt es schon: selbst der frische Kaffee am Morgen muss erst mal gemacht werden. Und wie hört man auf ihn als gegeben anzunehmen? Indem man ihn selber macht. Herr Schmidt, ein selbstgerechter, chauvinistischer und doch irgendwie liebenswürdiger Geselle ist komplett überfordert: nach all den Jahren, fällt seine Frau aus und er muss sich zum ersten Mal selber um alles kümmern.

Man kann sich beim Lesen richtig vorstellen, wie überfordert der Protagonist mit den kleinsten Aufgaben ist und es wirkt auch einfach authentisch. Obwohl es eigentlich ein trauriges Bild ist, wie selbstverständlich man andere Menschen und ihren Beitrag zu unserer Alltagsroutine nimmt, schafft es die Autorin einen sehr humorvollen Blick auf diese Selbstverständlichkeit zu lenken. Und es muss nicht immer der alte Mann sein, der seine Frau machen lässt, vermutlich können wir alle unser Verhalten mal hinterfragen.

Ich bin sehr neugierig, wie Herr Schmidt sich weiterhin schlägt und natürlich auch darauf zu erfahren, wie es um den Gesundheitszustand seiner Frau steht. Ich freue mich sehr auf die Lektüre!