Ungewöhnliche Perspektive

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mängelexemplar Avatar

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Das aus einer ansprechend plakativen Illustration und Typo bestehende Cover finde ich persönlich sehr ansprechend. Es nimmt nichts vorweg und lässt Spielraum für die eigene Vorstellung von Herrn Schmidt und Barbara.

Thematisch finde ich das Buch sehr interessant, es ist mal eine ganz andere Perspektive: Erzählt wird aus der Sicht von Herrn Schmidt, einem sehr altmodisch eingestellten Mann. Er und seine Frau Barbara gehören einer Generation an, die das klassische Rollenbild "Mann bringt das Geld nachhause bis er in Rente geht, Frau erledigt den Haushalt bis sie das Zeitliche segnet" leben. Die Autorin macht das schön anhand eines indirekten Beispiels klar: Herr Schmidt schafft es als seine Frau krank wird noch nicht einmal, selbst Kaffee zu kochen. Dadurch wird auch direkt zu Anfang das Covermotivs erklärt.

Den kleinen Ausschnitt, den ich lesen durfte finde ich durchaus spannend und schön erzählt, auch wenn ich sehr hoffe dass Herr Schmidt sich im Laufe des Buchs weiterentwickelt und zu so einigen Einsichten kommt. Sollte das Buch nur eine Aneinanderreihung von schrulligen Anekdoten eines zur Hausarbeit verdonnerten alten weißen Mannes sein, fände ich das schade. Aber ich hoffe natürlich, Herr Schmidt hat noch eine spannende und aufschlussreiche Reise vor sich. Die Grundidee finde ich sehr gelungen.