Liebe auf den ersten Schlag

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*bücherwürmchen* Avatar

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Liebe auf den ersten Schlag ist der erste Teil der Baseball Love-Reihe. Er hat mir durchaus gefallen und ist als Sommerlektüre sehr gut geeignet (auch wenn die Geschichte bei Schneefall anfängt). Man darf keine tiefgründige Geschichte erwarten, bekommt dafür aber eine sportliche Liebesgeschichte inklusive einem guten Schuss Humor und einer Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist.

Nachdem man im Prolog einen ersten Eindruck von Luke und Emma (jeweils als Kind) bekommen hat, kann man in den ersten drei Kapiteln das Kennenlernen der beiden in Deutschland verfolgen. Emma sagt was sie denkt und lässt sich auch von Luke nicht einschüchtern. Und Luke tut das auch mal ganz gut.

Soweit zur Vorgeschichte. Ich fand es gut, dass sich die Autorin hierfür die Zeit genommen hat und nicht häppchenweise in der Geschichte an sich erzählt hat, so dass sich der Leser erst nach und nach ein Bild machen kann, das erst am Ende vollendet ist.

Ca. 14 Monate später treffen sich Luke und Emma in Philadelphia wieder. Vergessen konnten sie sich nicht wirklich.

Da Luke die Presse im Nacken sitzt und sein Agent dringend positive Schlagzeilen für notwendig erachtet, ist ein Plan schnell geboren. Emma schließlich davon zu überzeugen ist jedoch eine andere Aufgabe. Aber Luke ist kein Verlierertyp (wir reden hier ja nicht vom Billard oder vom Kickern).

Geschichten über Alibi-Beziehungen, aus welchen Gründen auch immer, gibt es viele. Diese hier ist weder die erste, noch wird es die letzte sein. Und das so etwas früher oder später kompliziert wird, ist eigentlich auch vorprogrammiert.
Wenn man also den Anfang und das Ende kennt, muss der Mittelteil überzeugen. Das gewisse Etwas, das Besondere, das die Geschichte von anderen abhebt, hat mir hier zwar gefehlt, aber … gibt es nicht immer ein Aber? … die Charaktere haben mir sehr gefallen. Sie haben mich heimisch fühlen lassen, als wäre man selbst Teil davon.

Luke ist ein leidenschaftlicher Baseball-Spieler, der auch in seiner Freizeit noch nicht genug von Baseball bekommen kann. Nur das öffentliche Interesse an seiner Person kann er nicht ganz nachvollziehen.
Emma ist das komplette Gegenteil von ihm. Mit Sport hat sie so gar nichts am Hut, weshalb eine Beziehung mit einem Sportler – auch wenn er nur ihr Alibi-Freund ist – so gar nicht auf ihrem Plan stand.
Was beide jedoch gemein haben, ist ihre Meinung vom jeweils anderen Geschlecht. Dieses kommt dabei jedoch jeweils nicht sonderlich gut weg. Zumindest am Anfang. Während der Entwicklung der Geschickte müssen auch sie einsehen, dass sie ihre Meinung vielleicht doch besser nochmals überdenken.

Auch die Nebencharaktere können überzeugen. Zum einen ist hier das Baseball-Team. Auch wenn es vielleicht etwas an ihrer Männlichkeit kratzt, man will sie am liebsten einfach mal durchknuddeln.
Und dann wäre da noch Wesley, Freund und Agent von Luke, und seine Verlobte Michelle. Wenn man in eine neue Stadt zieht und dort noch keine neuen Freundinnen hat, Michelle ist hierfür genau die richtige Person, um sich nicht allein zu fühlen.
Lukes Vater Paul, Nadia und Emmas Schwester Milla waren ebenfalls wundervoll, immer da, wenn sie gebraucht wurden – ob man das jetzt selber auch so sah oder nicht – und einfach aus der Geschichte nicht wegzudenken.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und natürlich wollen sie es zuerst nicht wahrhaben. Das „Finale“ war allerdings nicht nach meinem Geschmack.

Das Thema Baseball nimmt eine gewisse Rolle in der Geschichte ein, aber das Maß ist genau richtig.

Erzählt wird jeweils von Luke und Emma in der dritten Person, so dass man sich stets in sie hineinversetzen konnte. Saskia Louis hat einen sehr flüssigen Schreibstil, den ich gerne las. Und auch wenn es keine „Liebesszenen“ gab, fehlte dies der Geschichte nicht.
Die Handlung fand ich etwas sprunghaft. Allerdings muss ich zugeben, dass die Szenen jeweils abgeschlossen waren. Mit sprunghaft meine ich, dass von einem Absatz/Kapitel auf das Nächste mal eben ein paar Tage, zwei Wochen oder so vergangen waren.

Abschließend gibt es von mir 4 Sterne. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Dexter weitergeht