Eigentlich alles bekannt, aber dennoch interessant und einfach erklärt

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diebisch Avatar

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Dass Deutschland nicht mehr überall Musterschüler Nummer 1 ist, empfinden vermutlich viele so. Ein subjektives Gefühl, was die Baustellen im Lande sind, hat man ebenso. Und deshalb guckte ich mit Interesse als Erstes ins Inhaltsverzeichnis, was die Autoren denn im Vergleich zu einem selbst als wichtige Baustellen betrachten. Erster Eindruck: Hier kann man nur kopfnickend zustimmen. Zweiter Gedanke: Dann möchte ich doch mal wissen, was die Autoren über die Gründe für diese Baustellen erzählen und welche Lösungsvorschläge sie machen. Vor allem: Ist was Neues dabei, was man noch nicht gehört hat.
Das Probekapitel zur Infrastruktur erläutert die Probleme anhand des Beispiels der Rahmede-Talbrücke, über die in den Medien viel berichtet wurde. Wirklich neue Erkenntnisse enthielt das Kapitel für mich nicht - und trotzdem empfand ich den Text als superinteressant und hätte gern gleich weitergelesen. Ich fragte mich, warum. Zweierlei: 1. Die Autoren verwenden eine angenehm einfache (oder auch "normale") Sprache ohne Bandwurm- und Schachtelsätze und ohne allzu viel Wirtschafts-Fachchinesisch. Das macht das Ganze schnell lesbar und gut "verdaulich". 2. Obwohl diese Baustellen gefühlt in jeder Talkrunde und jeder Nachrichtensendung beklagt werden, ist es interessant, mal alles im Überblick in Ruhe (nach)lesen zu können und sich seine eigenen Gedanken zu machen.
Ich würde gern das ganze Buch lesen und wenn es sich weiterhin so gut liest, dann gehört es sicher zu den (wenigen) Sachbüchern, die man in einem Rutsch lesen kann und mag.