Ich habe sehr mit der Protagonistin mitgefühlt, aber mich hat auch einiges gestört

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dark rose Avatar

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Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Bitte beachtet die Triggerwarnung des Verlages! Es kommen teils sehr heftige Themen vor.

Connor tut sich nicht leicht an seiner neuen Schule, doch als er Ava kennenlernt, dreht sich alles in seinem Kopf nur noch um sie. Nicht mehr um den Plan – sein Vater und er haben alles darauf ausgerichtet, dass er es in die NBA schafft – oder darum, dass der Unterricht anspruchsvoller ist und er in der Mannschaft nicht wirklich klarkommt. Er will Ava kennenlernen, sie wirklich kennenlernen und ein Teil ihres Lebens werden.
Doch Ava hat eigentlich keine Zeit für Jungs. Ihre gesamte Freizeit kümmert sie sich um ihre Mutter. Sie ist ihre Priorität und wird es immer sein. Warum nur bekommt sie Connor dann nicht aus dem Kopf?


Einerseits ist dieses Buch sehr berührend. Es bricht einem das Herz, wie sehr Avas Familie leidet. Ihre Mutter ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und niemand weiß, ob ihr das bewusst ist. Ihr Stiefbruder gab seine vielversprechende Zukunft auf, um für sie beide da zu sein. Ihr Stiefvater verließ sie alle, um neu anzufangen. Und Ava opfert ihre Jugend, das letzte bisschen Kindheit, um für ihre Mutter da zu sein.

Ava und ihr Bruder sind heillos überfordert, aber für sie gibt es keine Alternative. Es ist schlimm, was da teilweise vorfällt und es tut einem beim Lesen fast schon selbst weh, wie Ava leidet. Sie bräuchte dringend Unterstützung, bekommt sie aber nicht. Beide bräuchten eigentlich Hilfe.

Connor wurde von seinem Dad immer darauf getrimmt eines Tages in der NBA zu landen. Allerdings gibt es für seinen Vater praktisch nichts anderes über das er mit ihm spricht. Für ihn scheint nur die NBA zu zählen, sonst nichts. Manchmal wirkt es fast, als sei Connor nur sein zukünftiger Goldesel und mehr nicht.
Ich fand seinen Vater sehr oft fast schon gefühllos in seiner Art Basketball über alles zu stellen. Mir war er sehr unsympathisch. Er kam mir fanatisch vor.

Leider war es mir im Buch zu viel Drama. Nicht bezogen auf Avas Mutter, obwohl es da auch zu viel Drama kam, aber was mich gestört hat, war das Drama zwischen Ava und Connor. Mir war das einfach viel zu viel und viel zu überzogen. Entweder sie sind über beide Ohren verliebt, oder sie stoßen einander weg. Entweder Connor ist mega verständnisvoll oder total egoistisch. Es gibt nur die Extreme.

Zudem wurde noch ein weiteres wichtiges Thema angeschnitten. Ich weiß nicht, ob es nur bei mir so rüberkam, oder ob es wirklich so gemeint war, aber wenn Letzteres zutrifft, dann hätte ich mir gewünscht, dass es etwas deutlicher rübergebracht würde. Wenn es anders gemeint war, dann kam es auf jeden Fall bei mir falsch an. Es geht mir um Peter, aber um was genau will ich nicht verraten, damit ich niemanden spoilere.


Fazit: Einerseits hat mich Avas Situation tief berührt. Sie tat mir von Herzen leid und ihre Mutter ebenso. Es kommt toll rüber wie überfordert Ava ist, nicht nur von all ihren Baustellen, sondern auch emotional. Man merkt, wie sie damit kämpft, für ihre Mutter da und immer perfekt zu sein und damit sich nicht selbst komplett zu verlieren.
Andererseits hatte ich aber auch ab und an meine Probleme.
Connor war mir manchmal auch sympathisch, verlor aber regelmäßig durch seine Egoismus-Anfälle bei mir. Klar ist der Druck auf ihn auch heftig, aber mir waren seine abrupten Stimmungsumschwünge manchmal wirklich zu krass.

Allgemein war es mir zwischen den beiden Protagonisten zu viel Drama. Entweder sie sind über beide Ohren verliebt, oder sie stoßen einander weg. Entweder Connor ist mega verständnisvoll oder total egoistisch. Es gibt nur die Extreme. Das fand ich echt schade.

Insgesamt war das Lesen für mich eine durchwachsene Erfahrung. Ich habe sehr stark mit Ava mitgefühlt, aber mir war es zwischen den Protagonisten viel zu viel Drama. Zwischendrin gab es ab und an Längen und auch das Ende war nicht wirklich meins, obwohl ich es bereits sehr früh so erwartet hatte. Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.