Schwierig

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heartpaperwork Avatar

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Hm etwas schwierig für mich, das jetzt in Worte zu fassen. An sich mochte ich die Geschichte recht gerne, der Erzählstil war sehr schön und für mich persönlich sehr angenehm, dem zu folgen. Aber ich hatte so meine eigenen Probleme mit Ava und Connor.
Mir ist natürlich bewusst, dass die beiden sich für ihr Alter eigentlich sehr nachvollziehbar verhalten, ihre Interessen sind nun einmal oft die ersten Male, die man miteinander erlebt, aber ich persönlich bin kein Fan davon, dass bei Minderjährigen zu lesen. War natürlich meine eigene Schuld, weil ich zu dem Buch gegriffen habe, aber ansonsten ist mir das noch nicht passiert irgendwie. Ich fand Ava persönlich einfach sehr anstrengend, weil sie nie richtig kommuniziert hat und irgendwie für mich nicht wirklich stabil in ihrem Charakter war, sondern sich von Szene zu Szene ganz anders verhalten hat als man bei ihrem Charakter erwarten würde oder sollte. Mal ist sie ganz angewidert von Peter und dann fällt sie ihm doch nur um den Hals und gibt ihm Küsse auf die Wange ohne weiter darüber nachzudenken, irgendwie war das für mich schwer nachzuvollziehen. Connor ist was die Kommunikation angeht etwas besser, aber halt auch nicht wirklich gut darin.
All die Probleme, die die beiden haben, wurden zwar ganz knapp angesprochen, auch dass sie beide zur Schultherapie gehen, aber nur ganz am Anfang und danach war das nie wieder ein Thema. Es wurde sich nie mit der PTBS von den beiden auseinandergesetzt und immer irgendwie alle Schuld nur auf Avas Mutter geschoben bzw auf Connors Mutter. Aber statt etwas selbst zu reflektieren, haben sie sich in eine Beziehung gestürzt, deren Anfänge ich leider nicht nachvollziehen kann. Connor fand sie zwar von Anfang an attraktiv, aber dann sind die beiden plötzlich zusammen und ich hatte das Gefühl, so ein halbes Jahr an Handlung verpasst zu haben. Das es ständig und nicht nur Kapitelweise Sichtwechsel gab, hat auch nicht unbedingt zum Verständnis geholfen.
Am meisten gefallen hat mir glaube ich die Stimme, die Connor spricht. Zwar klang sie für mich, genauso wie die von Ava, viel zu erwachsen für die Teenager, aber ich fand es sehr angenehm, dem Leser zuzuhören. Auch bei erhöhter Geschwindigkeit konnte man beide Lesenden noch gut verstehen.
Insgesamt also leider nicht mein Fall, aber vielleicht bin ich auch einfach schon zu alt für Young Adult Geschichten. Ich werde mir den zweiten Band aber wahrscheinlich trotzdem noch anhören, weil zu viele Fragen hier offen geblieben sind, die ich gerne beantwortet hätte.