Eine Frau wandert aus!

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rauschleserin54 Avatar

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Ein Titel, der an Schule erinnert und ein Cover, das Lust auf Urlaub macht. Eine Protagonistin, die nach all den Jahren des Familienmanagement endlich die Nase gestrichen voll hat.

Das Nest ist leer, die Tochter mit neuem Lover am Studienort und der verwöhnte Ehemann, hat eine
Geliebte. Sie wird nicht mehr gebraucht und so macht sie sich auf an den früheren Urlaubsort der Familie, wo sie Sommer voller Gück und Wärme verlebte, San Sebastian im Baskenland.

Dort lebt ihre Schwester Karin ein Aussteigerleben und natürlich kracht es sofort wieder zwischen den ungleichen Schwestern. Aber das ist noch nicht alles, sie wird von Alba, Marias Schwester im Gästehaus empfangen, denn Maria lebt nicht mehr. Dann gibt es da ein Testament und das ist nicht ohne. Karin ist auch nicht allein in San Sebastian angekommen, ein etwas verlorener junger Mann wurde von ihr aufgelesen, aber falsch war das nicht. Alle krempeln erst einmal die Ärmel hoch und bringen das alte Haus wieder zum Leuchten und langsam wächst eine Gemeinschaft heran und dann lernt Bea auch noch einen interessanten Kurator kennen, der ihr etwas über Malerei vermitteln kann und …..

Ein frischer, aufrüttelnder und warmherziger Roman über eine Frau, die sich neu sortieren muss, neue Bekanntschaften schließt und sich wieder auf ihre Kräfte und ihre kreativen organisatorischen Fähigkeiten besinnt. Über Beziehungen zwischen Schwestern und tollen Menschen allgemein und die heilsame Wirkung neuer Projekte und über die Hoffnung wieder glücklich zu werden und an den Enttäuschungen gewachsen zu sein. Und natürlich über das Verzeihen und die Abenteuer, die das Leben jeden Tag neu schreibt.

Tessa Hennig hat ein schönes Sommerbuch fürs Herz geschrieben, aber nie abdriftend in Kitsch, sondern mit Wortwitz, einfühlsamen Worten und einer taffen und sympathischen Protagonistin. Die Autorin mag ihre Figuren und legt sie uns ans Herz und genau das kommt beim Lesen so gut rüber!
4 Sterne für eine tollen Lesegenuss!