Faszinierende und spannede Welt!

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sternchen1202 Avatar

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Inhalt:
Die wunderschöne und reiche Avery lebt zusammen mit ihren Freunden und vielen anderen tausend Menschen im höchsten Gebäude in New York im Jahre 2118. Der Tower ist tausend Stockwerke hoch und nur die reichsten Menschen können sich ein Leben in den oberen Etagen leisten. Je weiter man nach unten gelangt, desto ärmer sind die Bewohner. Doch das luxuriöse Leben schützt nicht vor Geheimnissen, Intrigen und Problemen. Avery liebt heimlich ihren Adoptivbruder Atlas. Doch auch ihre beste Freundin Leda ist in Atlas verliebt. Gleichzeitig verbirgt auch Leda eine starke Drogenabhängigkeit vor ihren Freunden. Die Jugendlichen geraten immer wieder in konfliktreiche Situationen, die alle miteinander verbunden zu sein scheinen. Jeder Teenager der Geschichte hat seine Geheimnisse und versucht damit so gut es geht, umzugehen. Die Probleme gipfeln in einer Party in der 1000. Etage und enden mit dem Tod eines Mädchens. War es ein Unfall, Selbstmord oder doch ein kaltblütiger Mord?

Beurteilung:
Bereits bei der Zusammenfassung des Inhalts ist mir aufgefallen, dass mir dies bei „Beautiful Liars“ echt schwer fällt. Es treffen viele unterschiedliche Charaktere mit den unterschiedlichsten Geschichten und Probleme in der Welt des Towers aufeinander. Alle Geschichten sind miteinander verwoben und beeinflussen sich gegenseitig. Würde ich versuchen, eine ausführliche Inhaltsangabe zu verfassen, müsste ich bereits zu viel verraten und würde euch die Lust, das Buch selbst zu lesen, verderben. Daher nur eine grobe Zusammenfassung :-)
Insgesamt bin ich von „Beautiful Liars“ mehr als beeindruckt. Katharine McGee hat es geschafft, eine neue utopische Welt zu erschaffen, die mehr als nur spannend ist. Die Menschen leben dicht beieinander in einem einzigen Gebäude. Dieses Gebäude ersetzt eine gesamte Metropole mit eigenem Verkehrssystem, Einkaufszentren, Parks, Schulen und Arbeitsplätzen. Die Technik hat sich stark weiter entwickelt und für die Reichen ist es keine Seltenheit, dass sie ein Computersystem haben, was das gesamte Leben (zumindest in der Wohnung) regelt. Für die meisten Jugendlichen ist es normal über ihre kleinen Linsencomputer miteinander zu kommunizieren oder aufwendigen technischen Freizeitvergnügungen nachzugehen. Das Ganze gipfelt darin, dass die Technik in der Lage ist, aus dem gesamten Genmaterial der Eltern das perfekte Kind „zusammen zu bauen“.
Gleichzeitig sind auch durch die Technik und die Trennung von Arm und Reich gewisse Spannungen innerhalb des Towers vorprogrammiert. Der ärmere Teil der Bevölkerung lebt in den untersten Etagen des Towers in beengten Wohnverhältnissen. Es riecht nach Maschinenöl und die Umgebung wirkt sehr trostlos. Gerade hier erblüht dadurch ein illegaler Bereich, indem Partys, Drogen und auch Gewalt zum Alltag gehören. Doch auch die reichen Jugendlichen versuchen ihr Leben immer wieder unter Zuhilfenahme von neuen chemischen Drogen zu erweitern oder vor Problemen zu fliehen.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Geschichte jeweils aus den unterschiedlichen Blickwinkel der Jugendlichen erzählt wird. So wechseln sich Avery, Leda, Eris, Rylin und Watt bei den Kapiteln ab und die Handlung wird jeweils aus ihrer Sicht erzählt. Mir hat dieser Erzählstil sehr gut gefallen, da man die Figuren genauer kennenlernen und verstehen konnte. Bereits nach den ersten Kapiteln war ich mit den wichtigsten Personen vertraut und konnte auch gut zwischen ihnen hin und her wechseln. Katharine McGees Schreibstil trug bei mir zusätzlich zu einem konstanten Spannungsaufbau bei. Auch die Länge der Kapitel unterstützt den Lesefluss sehr gut, da die Kapitel meist kurz sind. Bei mir kam so immer wieder der Gedanke hoch: „Ach, ein Kapitel geht auf jeden Fall noch!“
Neben der Geschichte mit all ihren vielen, wunderbaren Details, hat mich das Cover total begeistert. Der dunkle Hintergrund der nächtlichen Stadt, das Mädchen mit dem magentafarbenen Kleid und die schimmernden Effekte, die an Pixel der digitalisierten Welt des Buches erinnern, passen einfach wunderbar zusammen. Allein das Cover wäre für mich Grund genug, das Buch im Regal stehen haben zu wollen.
Doch leider gibt es noch den ein oder anderen Wehrmutstropfen in Form von Dingen, die mir nicht gefallen haben. Ich fange mal mit dem kleinsten dieser Punkte an: Im Klappentext des Buches heißt es, dass Avery in ihren Stiefbruder Atlas verliebt sei. Hier liegt jedoch ein inhaltlicher Fehler vor, da Atlas von Avery Eltern adoptiert wurde und keines der Elternteile ihn mit in die Familie gebracht hat.
Ab etwa der Hälfte der Geschichte hat mich leider auch eine Figur dermaßen genervt, dass ich immer wieder überlegte, ob ich das Buch zur Seite legen soll. Gegen Ende der Geschichte habe ich ihr fast schon einen schlimmen Tod gewünscht… Ich spreche von Neda. Zu Beginn hatte ich noch Mitleid mit ihr: Sie ist unglücklich in Averys Bruder verliebt, fühlt sich von ihm verraten und flüchtet sich in Drogen. Das erste Unverständnis tauchte bei mir auf, als sie Avery nichts von ihrer Entziehung erzählen will. Als Neda dann auch noch anfängt, Atlas überwachen zu lassen und das Leben aller anderen Personen in ihrem Umkreis systematisch zu zerstören, war es mit meiner Geduld ganz vorbei. Ich kann auch immer noch nicht das Ende verstehen: Warum lassen sich alle anderen, die bisher daher starke Persönlichkeiten waren, von Neda erpressen? Wie gesagte, ich wollte einfach nur noch, dass Neda schnell und unproblematisch verschwindet…
Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass mir der erste Band der „Beautiful Liars“ Reihe sehr gut gefallen hat. Gerade das New York im Jahr 2118 mit all seinen technischen Neuerungen und dem Leben, was die Menschen dort führen, hat mich sehr fasziniert. Ich werde auf jeden Fall auch die anderen Teile lesen und empfehle das Buch uneingeschränkt weiter :-)