Kleider machen Leute?

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meikymeik Avatar

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Kleider machen Leute. Es ist nicht alles Gold was glänzt. Der Schein trügt…

Alles spielt in einem einzigen Haus in New York im Jahre 2118, in einem riesengroßen Wolkenkratzer, in dem unten die armen und oben die reichen Menschen der Gesellschaft leben. Hinter der glänzenden Fassade verbergen sich Intrigen und Geheimnisse: AVERY lebt im obersten Stockwerk des Towers ein luxuriöses, perfektes Leben, das sie doch nicht glücklich macht, denn die verbotenen Gefühle für ihren Stiefbruder Atlas zerreißen sie immer mehr. Ihre einst beste Freundin LEDA ist manipulativ, steht selbst auf Atlas und ihr ist kein Preis zu hoch um ihr Ziel zu erreichen. It-Girl ERIS erfährt ein gut gehütetes Geheimnis, das ihr ganzes Leben verändert und fällt plötzlich tief, als sie in eines der unteren Stockwerke ziehen muss. Dagegen ist RYLIN dort aufgewachsen und jobbt als Dienstmädchen bei dem reichen Cord, der auf einmal zu mehr als nur ihrem Arbeitgeber wird. WATT hat auch nicht viel Geld, ist aber ein genialer Hacker und wird in die tückische Welt der oberen Stockwerke gezogen.

Es sind alles verschiedene Personen, Leben, Sichtweisen und Entwicklungen – trotzdem sind sie alle miteinander verwickelt und führen am Ende auf dieser einen Party zusammen, die alles verändern wird.

Diese vielfältige und facettenreiche Abwechslung der Charaktere je Kapitel gefällt mir sehr gut und macht die gesamte Geschichte neben dem schönen, flüssigen Schreibstil spannend und rundum gelungen.

Im Jahre 2118 gibt es coole Erfindungen wie den Medi-Stick zur sofortigen Ermittlung der Vitalparameter, den Bots, Hovern und Drohnen. Jedoch gibt es auch gruselige Entwicklungen wie die Kontaktlinsen mit unendlicher Informationsquelle über alles und jeden sowie das Schreiben von Nachrichten per Augenzwinkern und Kopfnicken (Flickern), im Labor gezüchtete Steaks, die Methode Regen zu erzeugen und zu verhindern und natürlich: Avery, ausgesucht aus dem DNA-Pool ihrer Eltern. Ich kann mir nicht vorstellen, so zu leben, aber diese neuen Ideen machen diese Zukunftsvision fassbarer und doch realer als man denkt.

Der Tower ist ein gelungener Vergleich mit der Gesellschaft: Es gibt ein Oben und ein Unten, ein Arm und ein Reich als zwei Seiten einer Schere - sehr gesellschaftskritisch und gefällt mir gut. Ein fesselnd es Buch, ich konnte nicht aufhören zu lesen und zu lesen und zu lesen… sehr empfehlenswert!