Schlangennest

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the.readingowl Avatar

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„Beautiful Venom“ hat mich von Anfang an gepackt. Die düstere Grundstimmung, die angespannte Dynamik zwischen den Figuren und der subtile Eishockey-Hintergrund greifen perfekt ineinander und schaffen eine Atmosphäre, die einen sofort in die Geschichte hineinzieht. Obwohl es mein erstes Buch von Rina Kent war, hat es mich so sehr gefesselt, dass für mich klar ist: Die Folgebände werde ich auf jeden Fall weiterlesen.

Besonders spannend fand ich die Beziehung zwischen Dahlia und Kane. Ihre Anziehung ist intensiv, gefährlich und immer emotional aufgeladen. Dahlia wirkt mutig, verletzlich und erstaunlich greifbar, und ich konnte ihre Entscheidungen durch den guten Einblick in ihre Gedankenwelt wirklich nachvollziehen. Kane startet sehr dunkel und verschlossen, doch im Verlauf verliert diese dunkle Seite etwas an Schärfe. Das hat für mich ein wenig von der Spannung genommen, aber seine Entwicklung war trotzdem interessant zu verfolgen.

Was mir richtig gut gefallen hat, waren die Chat-Auszüge und die kleinen Einblicke in die Köpfe der Figuren. Sie lockern die Geschichte auf und lassen einen die emotionalen Konflikte noch direkter spüren. Auch die Triggerwarnungen sind berechtigt, denn das Buch behandelt toxische Muster und Abhängigkeiten klar und ohne sie schönzureden. Gerade das macht die Story aber so packend und emotional.

Trotz meiner Begeisterung hatte ich das Gefühl, dass sich die Handlung ab der Mitte etwas in die Länge zieht. Es war weiterhin spannend, aber ein paar Seiten weniger hätten der Dynamik guttun können. Trotzdem blieb ich bis zum Ende komplett drin und wollte unbedingt wissen, wie alles ausgeht. Und das Finale macht definitiv Lust auf mehr.