Enttäuschend

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leseratte_vorablesen Avatar

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Im ersten Band der neuen «Because It‘s True»-Reihe erzählen die Bestsellerautorinnen Kelly Moran und Kira Mohn je eine Kurzgeschichte über Menschen, die sich der sogenannten Three-Things-Challenge gestellt haben. Dabei geht es darum, drei Dinge über sich zu verraten: eine Wahrheit, eine Lüge und etwas, von dem du dir wünschst, dass es wahr oder gelogen ist …
Ich muss gestehen, dass ich erstmal nachlesen musste, was sich hinter der Three-Things-Challenge verbirgt, und dass ich von dem Konzept, insbesondere von der Sinnhaftigkeit der dritten Fragestellung nicht wirklich überzeugt bin, aber sei´s drum, es klang zumindest interessant. Da mir etliche Bücher beider Autorinnen zuvor immer gut gefallen hatten, hatte ich hohe Erwartungen. Leider wurde ich von beiden sehr entäuscht.

Während Kelly Moran in ihrer Redwood Love-Reihe orginelle und teils schräge Charaktere zum Leben erweckt hat, blieb ihre Kurzgeschichte in dem Band einfach farblos: sie erzählt in einer Rückblende in die Vergangenheit eine Liebesgeschichte und umspannt diese durch eine Rahmenhandlung in der Gegenwart. Nur leider konnte mich weder das Liebespaar noch die Figuren der Rahmenhandlung mitnehmen. Die Liebesgeschichte ist so dezent und trocken, als ob ein Gentleman und seine Lady im vorigen Jahrhundert umeinander herumgeschlichen wären und die ganze Handlung ist irgendwie an den Haaren herbeigezogen: drei Schulmädchen verpassen ihrer geliebten Lehrerin ein Makeover, um sie mit dem örltichen Bibliothekar zu verkuppeln - wie realistisch ist es denn bitte, dass sich eine reife Frau von drei Schulmädchen die Haare färben und schneiden lässt und sich mit diesen zwischen Maniküre, Pediküre und Makeup-Tipps über Gott und die Welt unterhält???? Ebensowenig war es für mich als Leserin nachvollziehbar, warum das Liebespaar urplötzlich füreinander entbrennt. Die Rahmenhandlung endet schlussendlich so plötzlich, dass ich dachte, da fehlt noch was... vielleicht kommt ja noch eine Fortsetzung rund um die "Bookish Belles", wie die drei bücherverrückten Schulmädchen genannt wurden???
Dann wäre Kelly Morans Kurzgeschichte ein Prequel zu einer neuen Serie, so wie es Kira Mohn mit ihrer Kurzgeschichte gemacht hat. Die war in meinen Augen bestenfalls ein Teaser für ihre neue Schottland-Reihe.
Auch hier war ich schwer enttäuscht: so sehr ich die Leuchtturm- und Kanada-Trilogien geliebt habe, so lahm war diese Kurzgeschichte, die ich nicht mal als Liebesgeschichte zu bezeichnen vermag, einfach weil es dazu an Stimmung und Gefühlen fehlte. Protagonist Jack kümmert sich um seinen alkoholabhängigen Vater, seinen drogensüchtigen großen Bruder und seinen mutterlosen kleinen Bruder und schmeißt dazu noch das väterliche Pub - vermutlich bleibt bei so viel Aufopferungsbereitschaft keine Zeit für die langjährige heimliche Liebe, weil man den eigenen Heiligenschein polieren muss... Sorry, aber das war einfach nur zu viel des Guten...
Beide Autorinnen haben auch irgendwie die Three-Things-Challenge mit eingebaut, aber auch das hat mich nicht wirklich überzeugt - sorry liebe Autorinnen, aber das könnt Ihr doch besser!!!!