XXL-Leseproben statt Kurzromane.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
tines_bookworld Avatar

Von

Was man über dieses Buch wissen muss, ist, dass es zwei Kurzromane von zwei Autorinnen beinhaltet, die beide quasi die Vorgeschichte zu neuen Reihen darstellen - "Tausend Momente" von Kelly Moran soll Geschmack auf eine neue Trilogie über die "Bookish Belles" machen, und "Ein einziges Versprechen" von Kira Mohn gibt einen Ausblick auf ihre neue "Schottland"-Dilogie. Das hatte ich so nicht erwartet, da ich mich auf eine gemeinsame Geschichte der beiden Autorinnen gefreut hatte, die in sich geschlossen ist. So kommt das Ganze zwei XXL-Leseproben gleich, was ich etwas enttäuschend fand. Hätte ich das gewusst, hätte ich das Buch nicht gelesen und einfach auf die neuen Reihen gewartet...

Die Kurzgeschichten haben mir jedoch trotzdem mehr oder weniger gefallen, deswegen hier die kurzen Feedbacks dazu - können Spoiler enthalten:


"Tausend Momente"

"Unsere geliebte Bibliothek ist gefüllt mit Bänden voller Wissen und aufregenden Abenteuern, die nur darauf warten, erkundet zu werden. Ihr versteht, wie wichtig das ist und was das wirklich bedeutet."

Eine süße Liebesgeschichte über eine Lehrerin und einen Bibliothekar, verbunden durch eine Bibliothek und drei Buchbegeisterte Mädchen, die "Bookish Belles". Das Ganze war schon teilweise etwas kitschig, wenn Geister der Vergangenheit alte Tagebücher rauslegen, wenn man es sich wünscht, und drei Freundinnen ihr Leben pausieren und sich treffen, um eine Bibliothek in Schuss zu bringen. Dazu kommt, dass die Lehrerin zu Beginn natürlich durch ein Make-Over ihrer Grundschülerinnen aufgehübscht werden muss, um einen Mann zu finden. Diese Geschichte konnte mich leider nicht ganz abholen.


"Ein einziges Versprechen"

"Ich fühle ihren Herzschlag an meinem und frage mich, wieso ihr nicht auffällt, was es bei mir auslöst, wenn sie mir so nahe ist, wo sie doch sonst einfach alles bemerkt."

Diese Kurzgeschichte konnte ich nur mit einem schweren Herzen lesen, weil es schon so viel Drama war, dass es fast ironisch wirkte. Jack hat einen Alkoholiker als Vater, der seinen anderen Sohn Finlay für den Tod der Mutter verantwortlich macht und ihn deshalb ignoriert, so dass sich Jack um seine Erziehung kümmert - dazu kommt die Bar des Vaters, die er nicht mehr vernünftig betreiben kann und die deshalb den Bach runtergeht - Jack muss aushelfen - und der dritte Bruder ist Drogenabhängig und kümmert sich um gar nichts mehr - ergo, Jack hat auch noch die Sorge um den großen Bruder und sämtliche Schichten an der Bar an der Backe. War mir etwas viel Drama bzw. etwas viele Schicksalsschläge. Die Freundschaft/heimliche Liebe zu seiner besten Freundin Vic macht das ganze natürlich noch schwieriger.


Wie gesagt, ich bin kein großer Fan von Leseproben, deswegen hatte das Buch einen faden Beigeschmack. Ich vergebe 3/5 Sterne für die Hoffnung in schweren Zeiten und die Bücherliebe vierer Frauen und eines Bibliothekars.