Die Rache der Warlords

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büchersally Avatar

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Carpentras. Albin Leclerc wird von einem Freund angerufen, dass er sich um seine Nichte und deren Lebensgefährten sorge. Sie seien aus ihrem Urlaub von der Elfenbeinküste nicht zurückgekommen. Der rüstige Ex-Commissaire beginnt sofort mit den Nachforschungen. Doch als er bei den ehemaligen Kollegen ankommt, ermitteln die bereits einen Doppelmord. Ein Ehepaar wurde in ihrem Fahrzeug erschossen. Kurze Zeit später wird ein weiteres Paar, ebenfalls per Kopfschuss hingerichtet, gefunden. Für Albin und die Kommissare Caterine Castel und Alain Theroux beginnt eine turbulente Ermittlung.

Pierre Lagrange lässt Albin Leclerc bereits zum zehnten Mal ermitteln. Weil der Commissaire a. D. eigentlich der Polizei während der Ermittlung nicht so auf die Pelle rücken darf, wie er es tut, hat er den Sonderstatus Polizeilicher Berater bekommen. Damit geht er auch schonmal alleine zu Befragungen und wenn es eilt, auch mal ganz alleine auf Verfolgungsjagd. Man hat also immer wieder Angst um den Pensionär mit dem cleveren Mops Tyson. In den vorherigen Bänden haben die Kommissare ihn immer noch vehement zur Räson bringen wollen, verfolgen es nun aber wohl nicht mehr dermaßen intensiv. In manchen Fällen ist das auch ihr Glück, weil sie sonst vermutlich nie so schnell auf die Zusammenhänge kommen würden. Die fiktiven Fälle behandeln immer ein Problem, das bereits Frankreichs Nachrichten füllte. In diesem Fall geht es um Blutdiamanten, die in Afrika die Rebellionen finanzieren. Es fließt also wie gewohnt ein bisschen Politik mit ein.

Aber auch die Figuren entwickeln sich weiter. Leclerc hat vor zwei Bänden seine Veronique geheiratet. Sie muss eine zen-artige Geduld haben, lächelt sie doch die lebensgefährlichen Kapriolen ihres Mannes einfach so weg. Auch Albins Tochter Manons Leben geht nach der hässlichen Scheidung weiter. Das Kennenlernen ihres Partners lässt aber bei den versierten Lesern sofort die Vermutung aufkommen, dass es nicht der letzte Band sein wird. Dabei ist der Showdown diesmal dermaßen turbulent, sodass der Ausgang ganz und gar nicht sicher war.

Bedrohliche Provence von Pierre Lagrange ist bereits der zehnte Band, der Albin Leclerc samt Mops Tyson im Süden Frankreichs ermitteln lässt. Es ist ein spannender Regionalkrimi, der das französische Lebensgefühl vermittelt. Das Zusammenspiel des Protagonisten mit den Ermittlern Castel und Theroux scheint oftmals lebensgefährlich und sorgt bei der Jagd nach den Tätern für Spannung. Den Krimi kann man übrigens auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen. Ich freue mich jetzt schon auf den Herbst 2024, wenn es wieder nach Carpentras geht.