Liebenswert- schrulliger Ex-Kommissar

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ingohmes Avatar

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Es gibt eine Vielzahl an Frankreich-Krimis, von Pierre Lagrange habe ich bisher noch keinen gelesen und war recht gespannt.
Wer nun dem Buchcover entsprechend auf idyllische Provence-Schilderungen wartet, sieht sich stattdessen einem recht blutigen Einstieg in das Buch gegenüber. In Afrika wird eine Geisel erschossen, in Südfrankreich wird das junge Pärchen Sandrine und Thierry ermordet, das allerdings – zugegebenermaßen – auch irgendwie in kriminelle Machenschaften verstrickt war.
Nun war Sandrine die Nichte von Arnault Langlois, der wiederum den Ex-Kommissar Albin Leclerc kennt. Albin Leclerc ist ein liebenswerter, aber recht schrulliger Zeitgenosse, der sich immer noch zu gerne in Aufklärungen einmischt, die ihn eigentlich gar nichts mehr angehen. Aber sein Ausweis als „polizeilicher Berater“ öffnet ihm viele Türen meist schneller als dem ermittelnden Polizeigespann Cat und Therroux. Albins Gedanken gehen oft ungewöhnliche Wege und er erörtert die Fälle gerne mit seinem Mops Tyson. Auch wenn noch ein zweites Paar getötet wird und ein Totgeglaubter plötzlich sehr lebendig ist, richtige Spannung kommt nicht auf, auch wenn die Geschichte dann doch noch Geschwindigkeit aufnimmt.
Vergnüglich ist das Buch allemal, man muss Albin Leclerc einfach mögen. Natürlich ist es ihm zu verdanken, dass der Fall gelöst wird und die Lösung ist auch recht unerwartet.
Ein netter Krimi für eine langweiliges Wochenende und nicht so schlecht, dass ich nicht Lust hätte, einen der vorangegangenen Krimis zu lesen.