Berührend

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gisel Avatar

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Im Juli 1962 verschwindet ein indianisches Mädchen, während die Familie zum Einsatz nach Maine zum Beeren pflücken kam. Ruthie wurde zuletzt von ihrem Bruder Joe gesehen. In Maine wächst ein Mädchen namens Norma als Einzelkind in einer wohlhabenden Familie auf, in einer eher bedrückenden Atmosphäre, denn die Mutter ist mehr als fürsorglich, der Vater emotional distanziert. Norma selbst hat erschreckend realistische Träume, die immer wieder auftauchen.

Während dem Leser schnell klar wird, dass Norma die verschwundene Ruthie ist, braucht das Mädchen selbst sowie seine Familie dafür viel mehr Zeit. Die Familie leidet unter dem ungelösten Rätsel. Normas Suche nach sich selbst ist ergreifend. Die Geschichte wird abwechselnd aus Normas und Joes Sicht erzählt, so dass man als Leser ganz in der Geschichte gefangen ist. Ganz nebenbei erfährt man auch einiges über das Leben der Mi'kmaqs in Nova Scotia und wie mühevoll ihr Alltag war, um finanziell über die Runden kommen.

Dieser stimmungsvolle Roman über den Raub eines Mädchens und die Auswirkungen davon auf das Leben der beteiligten Menschen hat mich sehr berührt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.