Eine bewegende Geschichte
Eine bewegende Geschichte. Eine Story, in der man versinken kann. Eine Geschichte, die anrührt. Der Wunsch nach familiärem Zusammenhalt, Liebe, die die Jahrzehnte überdauern kann, herzerwärmend; aber auch die harte Wirklichkeit des Rassismus und des tragischen Lebensverlaufes finden sich wieder. Deshalb lohnt es sich, "Beeren pflücken" von Amanda Peters in die Hand zu nehmen, beziehungsweise sich das sehr gut zweistimmig eingelesene Hörbuch zu Gemüte zu führen. Die Handlung nimmt ihren Anfang bei einer Familie Indigener, die den Sommer über ihr Geld mit Beerenpflücken verdienen. Die vierjährige Ruthie verschwindet; die Familie ist in Aufruhr und insbesondere ihr größerer Bruder Joe macht sich Vorwürfe. Wenig später stirbt auch noch Bruder Charlie bei einer blutigen Streiterei. Die gebeutelte Familie fristet ihr Dasein in der festen Überzeugung, dass Ruthie noch lebt. Ruthie hatte sich von der Feldarbeit entfernt und war von einer Frau mit unerfülltem Kinderwunsch aufgegriffen worden, die sie fortan als ihre eigene Tochter Norma großzieht. Das ist die Grundanlage der Geschichte. Im Weiteren wechselt die Autorin zwischen beiden Familien regelmäßig die Erzählperspektive - die eine Familie mit den großen Verlusten, die andere mit der großen Lebenslüge und dem düsteren Geheimnis. Die Autorin stellt an keiner Stelle die Schuldfrage, beschreibt aber in höchst bewegender Weise, wie es den Familien ergeht, bis dann schließlich...