Eine Geschichte von Verlust, Schmerz und Liebe

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miss marple 64 Avatar

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Mitten im Sommer 1962 verschwindet die 4-jährige Ruthie, als ihre Mi’kmaq Familie wie jedes Jahr auf den Blaubeerfeldern in Main arbeitet. Die Suche nach ihr beliebt ohne Erfolg, ist sie doch wie vom Erdboden verschluckt. Der Verlust zeichnet die indigene Familie sehr und über Jahre hinweg geben sie die Hoffnung nicht auf, Ruthie wiederzufinden. Insbesondere ihr Bruder Joe wird sein gesamtes Leben daran leiden, dass er der letzte war, der mit ihr gesprochen hat.
Gleichzeitig wächst in Maine die kleine Norma auf, die zwar überfürsorglich von ihrer Mutter umsorgt wird, deren Vater, ein Richter, aber eher kühl und distanziert ist. Wäre da nicht ihre Tante June, bei der sie sich aufgehoben fühlt, könnte man sie als einen Vogel im goldenen Käfig bezeichnen. Bald schon merkt der Leser, dass es zwischen den beiden Mädchen eine Verbindung gibt, den Norma plagen Träume mit Erinnerungen, die sie so eigentlich nicht haben kann.
Das Buch zieht seine Leser in einen unsagbaren Bann. Was sich anfänglich fast wie ein Krimi liest, ist eine Reise ins Innere von Menschen, die mit einem schweren Verlust klarkommen müssen und die bist zum Ende ihres Lebens an der Hoffnung festhalten. Es ist aber auch die Geschichte einer schweren Straftat, die über den Tod hinaus ungesühnt bleibt.
Das Buch hat meine absolute Leseempfehlung.