Gelungenes Debüt

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gabriele 60 Avatar

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Ruthie war vier Jahre alt, als sie plötzlich verschwand, während ihre Familie in Maine beim Beerenpflücken war. Ihr Bruder Joe, nur wenig älter, lebte sein ganzes Leben mit einem schlechten Gewissen, denn er hätte auf sie aufpassen sollen.

Abwechselnd kommen Ruthie und Joe zu Wort und erzählen von ihren Erinnerungen und dem getrennten Leben. Während Ruthie, die inzwischen Norma genannt wird, bei liebevollen, aber auch einschränkenden Eltern aufwächst, wird Joe, der auch noch den Tod seines Bruders miterlebt und sich dafür die Schuld gibt, zu einem regelrechten Einsiedler. Inzwischen ist er 59 und todkrank. Norma dagegen, führt mit der Frau, die sich als ihre Mutter ausgibt und häufig unter Kopfschmerzen leidet, emotionale Kämpfe aus.

Amanda Peters ist mit ihrem Erstlingswerk eine interessante Lektüre gelungen. Als Leser erfahren wir viel über das Leben der indigenen Kanadier und können uns in die Qualen von Familien hineindenken, die ein Kind verloren. haben. Auch die andere Seite, weshalb Frauen Kinder stehlen, und wie sie und ihre Familien damit umgehen, wird beleuchtet.

Dieses Buch ist in einer angenehm zu lesenden Sprache verfasst und hat mir schöne Lesestunden beschert.