Mittelmäßige Charaktere und mittelmäßige Spannung

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lexoxnie Avatar

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Ich fand das Cover und den Klappentext sehr vielversprechend, das Buch dann aber leider nur mittelmäßig. Es geht um eine Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia, was ich eine spannende Perspektive fand, da ich vorher noch nicht viel dazu gelesen hatte. Die Passagen, in denen es um deren Lebensweise mit allen schönen wie auch schwierigen Seiten, wie Diskriminierungserfahrungen, ging, fand ich interessant.
Inhaltlich geht es um die 4-jährige Tochter Ruthie, die während dem Beerenplücken auf einer Plantage in Maine entführt wird, was ihre Familie in große Verzweiflung stürzt. Die Geschichte wird dann an zwei Strängen erzählt: einmal geht es um Norma und ihr Leben in ihrer "neuen" Familie (wobei eigentlich sofort klar ist, dass es sich um Ruthie handelt.) Und dann gibt es die Perspektive von Joe, ihrem Bruder. Diesen fand ich leider sehr unsympathisch und problematisch, sodass es immer etwas zäh war, bis endlich wieder Normas Kapitel kamen. Durch ihn hat man zwar Einblicke in das Leben von Normas/Ruthies leiblicher Familie bekommen, ich hätte mir allerdings die Perspektive einer andere Person aus der Familie gewünscht.
Insgesamt fand ich den Handlungsgang doch auch sehr vorhersehbar und ich hätte mir etwas mehr Spannung gewünscht. Zusätzlich war man mit sehr vielen negativen Gefühlen und Schicksalsschlägen konfrontiert und das in beiden beschriebenen Familien.