Tiefgehendes Familiendrama

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anne112 Avatar

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Beeren pflücken ist ein Roman über eine Mi'kmaq-Familie und ihre Tochter Ruthie, die bei einem Arbeitseinsatz im Alter von 4 Jahren spurlos verschwand. Ihr Bruder Joe hatte sie als Letzer gesehen. Sein Leben lang plagten ihn deshalb starke Schuldgefühle, denn Ruthie konnte nicht gefunden werden.
Der Schreibstil der Autorin ist toll und flüßig, auch die wechselnden Perspektiven zwischen Joe und Ruthie's neuem Leben als Norma sind spannend und abwechslungsreich. Die liebevollen Charaktere sind authentisch und haben ganz realistische Leben und Probleme. Die Szenerie in der Grenzregion von USA und Kanada wird wunderbar beschrieben und trägt zum Lesevergnügen bei.

Man konnte spüren, dass der Verlust des Kindes die gesamte Geschichte und Entwicklung der Familie und speziell das Leben von Joe maßgeblich beeinflusst hat.

Alles in allem ist der Roman wirklich gut gelungen und eines meiner bisherigen Jahreshighlights.