Wurzeln

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Einen schönen Abschluss meines Lesemonats April hat mir der Roman 'Beeren pflücken' von Amanda Peters beschert.
Er erzählt die Geschichte einer indigenen Mi'kmaq Familie, die jedes Jahr von Nova Soctia nach Maine zieht, um den Sommer über bei der Blaubeerernte zu helfen.
Die jüngste der fünf Geschwister, Ruthie, wartet stets geduldig auf einen Stein und spielt mit ihrer Stoffpuppe.
Eines Tages ist Ruthie verschwunden und taucht trotz endloser Suchaktionen nicht wieder auf.
Dieser Teil der Erzählung wird aus der Perspektive des zweitjüngsten Familienmitglieds, Joe, geschildert.
Der zweite Handlungsstrang dreht sich um Norma. Sie wächst als Einzelkind bei einer äußerst ängstlich und fast schon erdrückenden Mutter sowie einem eher zurückhaltenden Vater auf. Obwohl sie sehr geliebt wird, fehlt ihr dennoch etwas.
Komische Träume, ungewöhnliche Empfindungen und eine dunklere Hautfarbe begleiten sie lange Zeit in ihrem Leben.
Der Klappentext verrät bereits die Verbindung zwischen den beiden Handlungssträngen, doch im Verlauf der Geschichte passiert noch so viel mehr. Als Leser fiebert man mit und ist einfach nur gespannt, wie alles weitergeht.
Der Roman liest sich unglaublich flüssig, und besonders die Handlung um Joe hat mir sehr gefallen.
Seine Schuldgefühle, Wut, Schmerz und Ziellosigkeit, aber auch die Hoffnung, die ihn antreibt, prägen sein Leben.
Das Buch bietet eine Vielzahl an Themen, ohne dabei überladen zu wirken. Es ist nicht immer leicht zu lesen, was diese Familie alles durchmachen muss, doch ich habe das Lesen die ganze Zeit über sehr genossen, weil es einfach ein großartiger Roman ist.
Ich empfehle ihn sehr gerne weiter! 🙂