Bedrückender & lehrreicher Erfahrungsbericht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pure.and.simple Avatar

Von

Zuerst einmal möchte ich meinen Respekt aussprechen für den unglaublich krassen Bildungsweg, den die Autorin nach ihrer "Befreiung" noch eingeschlagen hat. Das sollte wir alle als Beispiel dafür nehmen, dass es nie zu spät ist, sein Leben zu ändern und etwas Tolles daraus zu machen. Egal woher man kommt und wie schlecht alles aussieht.

Es ist ein wenig bedrückend ihre Geschichte zu lesen, weil anfangs alles sehr tragisch erscheint, auch wenn sie nicht zwingend unglücklich war. Ihre Gefühle und Gedanken sind detailliert beschrieben und gut mitfühlbar. Tara war mir von Anfang an sympathisch. Auch wenn es einige Zeitsprünge gibt, wurde der Lesefluss für mich dadurch nicht gestört. Die Story ist interessant und ich würde unglaublich gern erfahren, wie ihr weiterer Lebensweg war und wie sie aus ihrem "alten Leben" ausbrechen konnte.

Es ist fast witzig, wie die Oma technisch viel fortgeschrittener ist als die Familie selbst und deutlich mehr in die Gesellschaft integriert. Das ist ja meistens eher anders herum.

Ich habe tatsächlich erst sehr spät gesehen, dass auf dem Cover ein Bleistift abgebildet ist. Vorher sah ich nur Tara auf dem Berg, der im Buch "Indianerprinzessin" genannt wird. Man könnte es fast als optische Täuschung bezeichnen, je nachdem, ob man sich auf das große Ganze konzentriert, oder auf das kleine Mädchen und ihr Umfeld. Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass Bildung als das große Ganze angesehen wird, welches einem Freiheit zu einem eigenständigen Leben verschafft, finde ich das Cover sehr gut gelungen, farblich sehr ansprechend und nicht zu überladen.