Fernab jeder Bildung

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marialein Avatar

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Tara wächst mit ihren Eltern und Geschwistern am Fuße eines Berges auf, ihr Vater und Brüder arbeiten auf einem Schrottplatz und bauen Scheunen, ihre Mutter ist Kräuterkundige und lässt sich auf Drängen des Vaters zur Hebamme ausbilden. Das Leben der Familie ist vollends auf Unabhängigkeit vom Staat und auf den Weltuntergang ausgerichtet, für schwere Zeiten werden nicht nur Nahrungsmittel eingelagert, sondern auch Waffen angeschafft. Die Kinder besitzen keine Geburtsurkunden, kennen noch nicht einmal ihren Geburtstag, damit sie keine Spuren bei den Behörden hinterlassen. Und natürlich dürfen sie auch nicht zur Schule gehen und sich der staatlichen "Gehirnwäsche" unterziehen.

Die Autorin erzählt ihre Geschichte sehr detailliert und verständnisvoll. Man bekommt einen sehr guten Einblick in ihre intimsten Gefühle und Erlebnisse, aber auch in das Wesen der Familienmitglieder, ihre Hintergründe und warum sie sich so verhalten, wie sie dies tun. Dass sie ein Leben in ständiger Angst und Bereitschaft zum Aufbruch und fern jeder Bildung lebt, geht einem sehr nahe. Umso beeindruckender, dass sie sich schließlich aus diesen Verhältnissen befreien konnte.

Ich bin sehr gespannt, mehr aus dieser Kindheit zu erfahren, und auch darüber, wie es ihr gelungen ist, die Paranoia und die Abneigung gegen jegliche Kontrolle, die ihr ihr Vater eingeimpft hat, hinter sich zu lassen.