Lesehighlight

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signalhill Avatar

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Tara Westovers "Befreit" erinnert ein wenig an Jeannette Walls' "Schloss aus Glas", in dem Walls aus ihrer Jugend mit dem unberechenbaren Vater erzählt, auch, wenn diese keine Mormonen sind. Auch in "Befreit" sind die Kinder von Gene dessen Willkür ausgeliefert. Ohne Geburtsurkunden und ohne Schulbildung leben sie auf dem Land. Was soll so nur aus ihnen werden? (Wobei Tara als Kind ja mit der Kräuterliste in die Lagerkammer geht - sie hat ja sicher keine Zeichnungen, sondern Wörter bekommen).

"Befreit" ist so spannend, weil es die wahre Geschichte einer jungen Mormonin erzählt. Scheinbar ist aber das Leben der Familie Westover kein wirklich mormonisches, sondern von den Eigenheiten des Vaters geprägt. Unglaublich aber, wie man in den USA einfach vier Kinder von der Schule fernhalten kann, vier Kinder, die für den Staat gar nicht existieren. So wird dies sicher tatsächlich tausendfach praktiziert.

Gern würde ich dieses Lesehighlight des Jahres weiterlesen. Ich warte schon darauf, dass Tara endlich die Familie verlässt, aber bis dahin dauert es sicher noch etwas. Wie schafft sie den Absprung? Und wie kann sie mit 17 noch von vorn anfangen? Gibt es möglicherweise viele, die auf ihrem Bildungsstand sind und erst anfangen zu lernen? Warum unterrichten die Eltern nicht als Homeschooling?

Viele Fragen, die vielleicht in "Befreit" gelöst werden. Gern würde ich das spannende Buch vorablesen.