Poetisch und spannend

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orfe1975 Avatar

Von

"Das Le­ben auf ei­nem Berg bringt Sou­ve­rä­ni­tät mit sich,
eine Be­to­nung von Pri­vat­heit und Iso­la­ti­on, so­gar Macht."

Dieser Satz passt im Prinzip auf das ganze Leben der Eltern von der Autorin. Als ich den Beginn las, fragte ich mich, warum Eltern ihren Kindern so was antun. Teilweise fühlte ich mich an "Schloss aus Glas" erinnert.
Aber hier ist es auf den Punkt gebracht, auch wenn der Satz in einem anderen Kontext fällt. Die Eltern wollen ihre Kinder kontrollieren, keine andere Beeinflussung zulassen. Aber letztenllich scheitern sie, ihre Kinder werden doch zivilisiert und lernen die andere Welt kennen, auch wenn sie dies viel mehr Anstrengung kostet als normal aufwachsende Kinder. Man kann Kinder nicht ewig abschotten, auch wenn man das manchmal gerne würde.
Ich finde, das Cover ist genial mit dem Bleistift, der gleichzeitig der Berg ist, an dem Tara aufwuchs, gleichzeitig den Berg symbolisiert, den sie durch Bildung erklimmt. Der Schreibstil der Autorin ist poetisch, fesselnd, ich habe die LP nur so verschlungen und könnte ewig weiterlesen. Beschreibend, ohne zu verurteilen und anhand interessanter Anekdoten wird ihre Kindheit lebendig, die Eltern greifbar als Mensch. Gerne würde ich erfahren, wie und warum sie es schließlich schaffte, dieses Leben hinter sich zu lassen.