Die Familiengeschichte geht weiter

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1989, Silvia, die gerade Mutter geworden ist, macht sich auf dem Weg zu ihrer Mutter, die sie 16 Jahre nicht gesehen hat, nachdem sie ihr Familie nach einigen unschönen Ereignissen verlassen hat. Können Sie und ihre Mutter Evelyn ihre Differenzen lösen?

Das Buch spielt in zwei Zeitebenen, einmal 1989, wo wir Silvias Besuch bei Evelyn erleben und wie schwierig der Umgang miteinander ist.
Außerdem wird noch die Zeit von Evelyns Hochzeit bis zum 16. Lebensjahr von Silvia erzählt, hierbei steht ebenfalls die schwierige Beziehung zwischen Mutter und Tochter im Fokus.

Der Autorin gelingt es gut eine Familie zu beschreiben, in der es niemand böse meint, aber die Personen sich dennoch ständig gegenseitig verletzen und dadurch keine gute Basis für eine liebevolle Beziehung aufbauen können. Beide Frauen fühlen sich im Ort der Handlung und auch in der Gesamtsituation eigentlich nicht wohl, können jedoch auch nicht wirklich aus ihrere jeweiligen Rolle hinaus. Evelyn trägt die Enttäuschung über ihre eigene Mutter mit sich rum, die im Vorgängerbuch beschrieben wurde und überträgt ihre eigenen Gefühle auf ihre eigene Tochter. Auch die Auswirkung der Erwartungen von Gesellschaft und Familie wird gut dargelegt.

Die Sprache hat mir - wie im ersten Band - gut gefallen und auch die wechselnden Perspektiven machen das Buch dynamisch und interessant.

Mir hat lediglich noch ein bisschen zwischen 1989 und der Gegenwart gefehlt, in der das erste Buch spielt, da mein Gesamtbild immer noch nicht komplett ist. Auch hätte ich mir in einzelnen Situationen und Gesprächen zwischen beiden Frauen noch etwas mehr Spannung gewünscht.

Insgesamt ein würdiger Folgeband und auch als alleinstehendes Buch sicher zu empfehlen, wenn man Generationskonflikte und -geschichten mag. Mir hat es gefallen!