Evelyn und Silvia

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cadoli Avatar

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Das Cover ist wunderschön gestaltet - erinnert rein optisch sofort an den Vorgängerroman. Groß und plakativ der Titel (diesmal nicht so sperrig gewählt)

Die Geschichte von Silvia, die Berlin Hals über Kopf verlässt und mit ihrer kleinen Tochter Hannah eines Tages überraschend vor der Tür ihrer Mutter Evelyn steht.
In zwei Zeitebenen wechselt Alena Schröder äußerst geschickt hin und her, sie erzählt Evelyns Geschichte in den 50er Jahren, aber auch Hannahs Leben in den 70er in dem kleinbürgerlichen Ildingen. Der Schreibstil und die Wortwahl den beiden sehr unterschiedlichen Frauen und der jeweiligen Zeit perfekt angepasst.
All das lässt sich sehr flüssig lesen und die Gefühle von Mutter und Tochter und deren Leben gut nachvollziehbar geschildert. Vieles ist zwischen den beiden unausgesprochen und so nähern sie sich nur langsam und zögerlich. Die Bereitschaft sich seiner Vergangenheit zu stellen, und über die eigenen Gefühle zu reden liegt im Fokus des Romans.
Lebensecht, lebendig wird dieser Konflikt geschildert
Ein sehr lesenswertes Buch - für mich ein Lese-Highlight 2023